Die Überfahrt von Fakarava nach Raivavae  - 513 - Seemeilen....

18.05.16 Donnerstag

Hurrah !!!!  Da sind wir ! Mit dem Hellwerden hörte der nervige Nieselregen auf und die Sonne ging auf. Kurz danach sehen wir unser Ziel im Dunst des abziehenden Regens:  Raivavae. 513 sm sind es , trotz des relativen Anliegerkurses doch geworden. So genau konnten wir nicht auf dem Strich fahren . Wir sind zufrieden-kein Motoren war nötig. Alles unter Segeln!
Ein schöner Ankerplatz vor dem Hauptort und noch ein erfrischendes Bad-hier am Wendekreis ist das Wasser aber merklich kühler, aber sehr erquickend.
Danach Hunger!. Wolframs Magen hat sich beruhigt und giert nach Nahrung.(5 Tage war der Bursche krank, nun.....Gott sei dank!).
Gut erholt schweift der Blick über die schöne Berglandschaft. Man sagt, diese Insel sei so
Klein-Bora-Bora in den 70 er Jahren. Schon jetzt hat sich die lange Fahrt gelohnt- seglerisch allemal!

17.05.16 Dienstag

Es ist wieder kühler geworden (27°). Der Himmel ist grau und es nieselt. So hatten wir uns das nicht vorgestellt.....wir sind doch in der Südsee - oder nicht? Aber wir nähern uns unserem Ziel - nur noch 77 sm; d.h. je nach Wind, und der ist zum Glück günstig, so kommen wir morgen mit Sonnenaufgang- besser mit dem Hellwerden an - die Insel sichten und zum Stillwasser (so gegen 10.30) in die Lagune einfahren. Darauf freuen wir uns-Wolframs Magen ganz besonders.

16.05.16 Montag

Na endlich: Das Wetter hat sich gebessert. Nun herrscht Passatwetter, wie es im Buch beschrieben war: Sonne, Wolkenstreifen und 3-4 bft Wind...und auch noch aus der richtigen Richtung!..was will man mehr!  Auch Wolfram, d.h. sein Magen gewöhnt sich im Rahmen seiner Möglichkeiten...Prima...let`s go sailing...alle Widernisse bleiben zurück, es bleiben spannende Errinnerungen. Nun konzentriert sich unser Denken schon auf  das Ankommen...nur noch 164 sm, d.h. übernächsten Morgen sind wir da!

15.05.16 Sonntag

Die Nacht ist um. Jede Std. Ausguck und Überprüfen des Kurses und der Segel...manchmal eine nasse Angelegenheit. Teilweise schüttet es aus Kübeln ....ein Glück, daß die Kabine dicht ist. Aber ein Einsteiger schafft es doch bis auf Wolframs Kissen....iiihhhhh!
Endlich 6.00 Uhr wird es hell. Der Sonnenaufgang findet hinter dichten Wolkenschleiern statt. Erst ab 9.00 Uhr wird es heller und reißt auf.....endlich! Hoffentlich ist die Schlechtwetterzone nun vorbei und es wird wieder südseemäßig. Aber wir sind ja im Herbst und die Australs liegen am Wendekreis (wie die Kanaren).Es soll ja etwas kühler und fruchtbarar sein als Tahiti. Wir werden sehen. Auf jeden Fall geht es bergauf(wir haben Bergfest) und gute Nahrung päppelt uns wieder auf !?
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Randbemerkung der Heimatredaktion: Die Austral-Inseln liegen am "Südlichen Wendekreis" (23° 26´ S), dem des Steinbocks, die Kanaren am "Nörlichen Wendekreis" (23° 26´ N), dem des Krebses....

14.05.16 Sonnabend

Ein endloses Schaukeln, Wind bei 6 bft und sehr hohe Wellen, die ziemlich durcheinander laufen. Das Boot bockt, wird überschüttet und fällt ab und zu in ein Wellental....ansonsten Segeln vom Feinsten; ein guter, gleichmäßiger Wind aus der richtigen Richtung macht den Kurs zu einem direktem Anlieger: Australs! Wir kommen...aber langsam. Die Mannschaft muß sich erst noch gewöhnen und leidet.

13.05.16 Freitag

Wir haben unseren Plan wieder geändert! Wir segeln jetzt zu den Austral Inseln, wie ursprünglich geplant ! Der Grund liegt in der Windrichtung. Er bläst die nächste Zeit aus Süd-Süd-Ost; also ideal für unser Ziel.
6.00 Uhr aufstehen, Toilette, Brotbacken (es gibt ein frisches Brötchen) und warten auf 10.00 Uhr: Stillwasser im Paß. Los geht`s...ein Umweg um die gekennzeichneten Riffe (..besser is dat...) und los geht`s. Zunächst ist wenig von der Strömung zu merken; vorbei am Dorf-niemand winkt! Und dann kommen die Kabbelwellen und dann noch mehr Wellen...höhere! Gas! Und schon sind wir durch die Enge durch.
Draußen erwarten uns hohe, enge Wellen. Gut, daß wir das Großsegeł schon vorher gesetzt hatten. Erst nach einiger Zeit wird der Kurs klarer, die Windsteueranlage kann eingesetzt werden und mit südöstlichem Wind liegt der Kurs direkt an. So segeln wir Meile um Meile hoch am Wind und müssen uns mächtig durchschaukeln lassen...nix für Seekranke!
Belohnt werden wir durch eine schnelle Fahrt und daß wir die Zone des Regens wohl am Ende der Nacht verlassen werden. Hauptbelohnung bei all dem Magenelend war dann der Sonnenaufgang.