№ 20,  So. 15.05.22 - Fr. 20.05.22, Rarioa

 

 

Rd. 165 nm bis nach Rarioa, unserem nächsten Ziel bedeuten, dass wir so nach 24 Std. am Pass dieses Atolls ankommen würden...wenn der Wind so durchhält. Nur mit der Genua gleiten wir in die Nacht, der prächtige Sternhimmel  glitzert und der Halbmond leuchtet uns ...was will man mehr. In der 2. Nachthälfte aber frischt es auf und es ziehen ausgiebige Regenschauer auf und jagen uns mit 6 bis 8 kn durch die Wellen. Der Kurs wird ungünstiger und die letzte 7 Meilen muss dann der Motor helfen. Es gilt ja den, mit Hilfe einer Tabelle genau ausgerechneten Zeitpunkt für die Riffdurchfahrt einzuhalten. Dieser Pass ist vergleichsweise ein Klacks. So kannte ich es ja auch von Früher: viel Aufregung und doppelte Entspannung. Nach französischer Gründlichkeit ist die Fahrrinne gut ausgetonnt und bald liegt das Boot direkt vor dem Ort vor Anker auf 15m Tiefe. Dank der guten Ankerwisch brauche wir – anders als bei der Bora – nicht mit Kette zu sparen.

 

Dieser Ort liegt auf dem ausreichend erhabenen (nur ca.5 m ) Motu und hat, was die kleine Gemeinde so zum Leben braucht:  ein stabiler Anleger für das Versorgungsschiff, Eine Gemeindeverwaltung, ein Postamt, einen Sendemast (leider nur mit geringer Sendeleistung), eine Schule, einem Zyklon und Tsunamieschutzhaus, einen Laden, 2 Kirchen, einen Friedhof  und einen Flugplatz. Fischfang und Copraernte (getrocknetes Fleisch der Kokosnuss) mit staatlicher  Abnahmegarantie sind wohl die einzigen Erwerbsquellen – außer der Verwaltung  und der Schule natürlich. Alles idyllisch in einem Palmenhain gelegen – für Europäer sicher langweilig. Hier hat man Zeit und Muße und wünscht sich sicherlich weg von hier.

 


№ 21,  Di. 17.05.22 - Do. 19.05.22, Rarioa

 

 

Die Hauptattraktion von Rarioa ist natürlich, dass hier der Naturforscher und Abenteurer  Thor Heyerdal und seine Crew im August 1947 nach 4500 nm mit seinem Floß aus Balsaholz gestrandet ist. Er zeigte damit, dass es durchaus möglich ist, dass das riesige polynesische Dreieck (Hawaii – Osterinsel – Neuseeland) entgegen der landläufigen Meinung der Wissenschaft auch von Südamerika aus besiedelt werden konnte. Das Buch, das Heyerdal darüber schrieb ist äußerst lesenswert und spannend.   Seine Enkel haben auf einem kleinen Motu, nahe dem damaligen Strandungsort  ein kleines Denkmal gesetzt...ein Muss für Südseefans, wenn sie schon mal in der Gegend sind. 

 

Auch wir machen uns auf den Weg auf die andere Seite des Atolls und werden mit einem wundervollen Ankerplatz, einer phantastischen kleinen Südseeinselwelt und eben diesem historischen Ort belohnt. ..belohnt auch mit einer wundervollen Makrele, welche Patrick leichtsinnigerweise vor die Harpune schwamm.

 

So sieht es hier aus
So sieht es hier aus