№ 84, Donnerstag, 08.11.18, Tanna, Lenafa

Heute soll es weiter gehen. Wir haben für 2-3 Tage ein günstiges Wetterfenster und wollen versuchen, Port Vila auf der Insel Efate ohne viel Stress zu erreichen. Dazu planen wir einen Zwischenstopp an der NW Spitze von Tanna, ca. 28 sm entfernt. Nach dem Bergen des Ankers drehen wir noch eine kleine Runde und winken unseren Bootsnachbarn zu, mit denen wir eine angenehme und entspannte Zeit verbracht haben. Erstaunlich einfach gleiten wir mit moderner Navigation wieder durch die Einfahrt der Bucht, die mit ihrem Riff auf der einen und einer Steilwand auf der anderen Seite sehr respekteinflössend ist. Wie mag wohl James Cook 1774 bei seiner dritten und letzten Entdeckerreise dabei zu Mute gewesen sein? Vorbei geht es es an der Ostflanke des Mt. Yasur, ein grauer Kegel aus Asche und Eruptivgestein, der noch lange sichtbar ist. Mit 4 kn haben wir eine wieder schaukelige aber gemütliche Fahrt, wie gewohnt, mit achterlichem Wind. Wir umrunden die Nordseite und halten nach den im Törnführer beschriebenen Ankerbuchten Ausschau. Erst die letzte will uns gefallen, eine weite Bucht bei Lenafa, auf der Westseite des Mt. Enuman, 547m., ohne Riffs und genügend Platz auf beiden Seiten. Nach dem Ankern besuchen uns zwei Kinder, Simon and John, vielleicht knappe 10 J. in einen winzigem Einbaum mit Ausleger und lachen uns an. Mit einer Dose Corned Beef und Kaugummis ziehen sie wieder wieder glücklich ab.


№ 83-A, Mittwoch, 07.11.18, Tanna, Mt. Yasur

Es schreibt mein Freund Günther, Anmerkung der Redaktion...

Nun bin ich mal dran, denn den Ausflug Zum feuerspeienden Vulkan Mt. Yasur unternahm nur ich und die französischen und amerikanischen (eine Familie mit 5 Töchtern!) Yachties der Bucht. Mit dem Gelände- Pickup Von Warri ( einer der  " Manager" des Yachtclubs, ging es zunächst über Stock und Stein -so ist die "Straße" am besten zu beschreiben- bis zum großartig hergerichteten Eingang in den Nationalpark Yasur..,.. natürlich mit Kasse. Sie sind garnicht zimperlich: 9750 Vatu = ca. 80€ ! Aber wann kann man schon einen der aktivsten Vulkane der Welt so  einfach besuchen.
Einfach? Nein, ohne Erlaubnis des Chiefs und seines Segens geht garnix ! Also wird eine der Tradition entsprechende Zeremonie inzeniert. Alle versammeln sich und einer der Gäste bietet ein Geschenk (Kava-Wurzel) dar, d.h. legt es vor sich auf den Boden. Huldvoll nimmt der Chief es auf, murmelt Erlaubnis und Segen und schreitet würdevoll davon. Leute vom Dorf bewillkommen uns mit Blumen und 2 traditionellen Tänzen. gekleidet in Baströcken und - umhängen stampfen und hüpfen sie im Kreis. Dazu singt eine hohe Frauenstimme und die übrigen untermalen das Stampfen mit dumpfen Lauten. Man kann sich vorstellen, wie auf diese Weise ein ganzes Dorf sich in Trance versetzen kann. Irgendwie erscheint mir diese Darbietung das Wesen der Südsee besser zu treffen als das glatte, moderne in Polynesien....
Der Aufstieg zum Vulkan ist einfach: Erst eine Fahrt mit dem Geländewagen, dann ein betonierter Treppenweg und man steht voller Ehrfurcht am Kraterrand. Und es ist windig und sehr kalt! Leider steht der Wind ungünstig und so ist der glühende Lavasee nicht zu sehen. Aber es zischt und grummelt und alle fahren zusammen als er einen seiner "Pupse" losläßt. Stinken tut es auch. Feuerfladen steigen auf und poltern zurück.

Als es dunkelt wird es dramatisch: Feuerschein, Zischen, Donnern, Explosionen, Feuerspritzer, Grummeln. Alles hört sich an wie in Mittelerde des Herrn der Ringe. Beeindruckend!



№ 83, Mittwoch, 07.11.18, Tanna, Port Resolution

Die Zeit in Port Resolution neigt sich dem Ende zu. Wir wollen deshalb noch einige schöne Eindrücke von der White Beach an der stürmischen Ostseite mitnehmen. Das Meer zeigt in der wilden Brandung alle Schattierungen von Türkis bis dunkelblau. Man kann sich nicht satt sehen. Um 15:00 erwartet mich Leah mit den in Auftrag gegebenen Einkäufen aus Lenakel auf der Westseite. Die müssen erst mal an Bord verstaut werden. Gleichzeitig starten Günther, David, Mathilda und die Besatzung eines US Cats - Chris, samt Ehefrau und 5 reizende, strohblonde Töchter -  zu dem Besuch des Vulkans Mt.Yasur.


№ 82, Dienstag, 06.11.18, Tanna, Port Resolution

Für heute Nachmittag haben wir uns eine Wanderung um die Bucht vorgenommen. Übrigens ist dieser kleine "Hafen" vom Australienentdecker und Seefahrer James Cook benannt worden, und zwar nach seinem Schiff die "Resolution". Deshalb der Name Port Resolution. Erst mal geht es durch das Dorf oberhalb unseres Liegeplatzes und danach entlang der Strasse nach Lenakel. Weiter in Richtung Black Beach - vollkommen aus schwarzem Lavagestein - auf die Nordseite der Bucht. Unterwegs bestaunen wir einige gewaltige Urwaldriesen und geniessen die Aussicht auf die Bucht. An mehreren Stellen tritt hier auch heisser Schwefeldampf aus.


№ 81, Montag, 05.11.18, Tanna, Port Resolution

Für den späten Nachmittag haben wir bei Leah's Restaurant reserviert, eine typische Hütte vollkommen aus Palmenmaterial. Die Reservierung muss hier einen Tag zuvor gemacht werden, damit man sich entsprechend auf die Gästeanzahl einrichten kann. Der Touristenstrom ist hier sehr dünn und besteht entweder aus Yachties oder Backpackers. David und Mathilda, die uns mit Fisch versorgt hatten, haben sich zusätzlich an Erika angeschlossen. Leah hat leider etwas gebummelt und wir müssen ganze 2 Std. warten bis das Buffet fertig ist. In der Zwischenzeit nehmen wir ein lokales Tusker Bier und nutzen die Zeit, um uns besser kennen zu lernen. Danach wird jedoch sehr reichlich aufgetischt. Taro und Süsskartoffeln fehlen ebenso wenig wie lokales, grünes spinatähnliches Gemüse. Wir lassen es uns schmecken und verleben einen gemütlichen Abend.


№ 80, Sonntag, 04.11.18, Tanna, Port Resolution

Vormittags wird die Winsch rapariert und das Beiboot bereit gemacht. Nachmittags setzten wir über, um uns erst mal zu orientieren. Von Erika haben wir schon das wichtigste erfahren. An Land, wird man überall herzlich empfangen, schüttelt Hände, nennt seinen Vornamen und sagt woher man kommt. Wir treffen bald die wichtigsten Leute, Serah u. Leah, die ein kleines Restaurant betreiben und später Warry, einen Eigner des Yacht Clubs, den wir aber verschlossen vorfanden. Bei Leah reservieren wir für den nächsten Tag, zusammen mit Erika. Warry geben wir Geld mit, um aus Lenakel, der Stadt im Westen, eine neue SIM Karte für das Internet zu beschaffen. Der Transport läuft nur über private 4WD Fahrzeuge und ist entsprechend teuer. Eine Fahrt Hin- u. zurück würde 40 EUR pro P. kosten. Von Warren erfahren wir auch Details zum Vulkanbesuch des Mt. Yasur. Dieser ist wohl exklusiv in Händen einer privaten Gesellschaft. Der Eintritt pro Person kostet allein 80 EUR. Dazu kommt noch der Antransport bis zu Eingangstor. Warry informiert uns, dass eine Klage gegen diese Gesellschaft läuft, da die lokale Bevölkerung nicht an diesen Einnahmen beteiligt wird. Auf dem Rückweg sehen wir neue Gäste auf dem Boot von Erika. Ein junges französisches Paar, Mathilda und David aus Vannes, z.Zt. wohnhaft in Noumea, Nouveau Caledonie, verteilt grosszügig Fischfilet. Es stammt von einem ca.100 kg Marlin, der am selben Tag gefangen wurde. Wir bekommen 2 kg feinstes Filet, dass ich noch am Abend weiter zerlege. Es wird verarbeitet u.a. zu Poisson Cru, Fischsteaks und einem überaus leckern Fisch Curry. Günther hat sich übertroffen und nicht am Curry gespart. Ein  *** Essen!


№ 79, Sonnabend, 03.11.18, Überfahrt Aneityum - Tanna

Bereits um 06:00 starten wir die 42 sm lange Überfahrt von Ichepathav Bay nach Port Resolution auf Tanna. Windvorhersage 25 kn. Kaum sind wir aus dem Windschatten der Insel heraus, muss die Genoa schon kleiner gemacht werden. Wir werden zu schnell und es beginnt schon wieder eine starke Schaukelei durch die grosse Wellenhöhe. Die 25 kn bewahrheiten sich, zwischendurch mal etwas weniger. So bleibt es auch die nächsten 11 Std. Unterwegs fällt leider die Backbordwinsch aus. Wir legen die Schot der Genoa auf die andere Seite. In der Einfahrt nach Port Resolution haben wir einen "Klemmer" in der Trommel für die Bergung der Genoa und müssen mit "flatterndem" Vorsegel einlaufen. Dann endlich Ruhe in dieser schonen Bucht! Dort liegt schon ein anderes deutsches kleines 30 Fuss Boot, die Carina aus Passau. Bald kommt auch Erika an Bord, ca. Anfang 50, einhand seit April aus Portugal unterwegs. Sie hat schon seit längerem jeglichen Besitz an Land und wohl auch Ihren Beruf aufgegeben und lebt nur noch auf dem Boot. Teilweise hat sie auf der europ. Atlantikseite gelegen und auch im Grenzfluss zwischen Portugal und Spanien. Sie erweist sich in allen technischen Belangen an Bord äußerst fachkundig. Wir staunen nicht schlecht. Erika wartet auf ein geeignetes Wetterfenster für die Überfahrt für ca. 850 sm nach Neu Seeland, wo sie etwas jobben will, um die Borkasse aufzufüllen.