№ 172, Sonnabend, 25.11.2017, Vava´u

Die Abschlussarbeiten nehmen ihren Lauf, am 29.11.2017 ist Abreisetag.

                                  -  endgültig letzter Bericht. -


№ 171, Freitag, 24.11.2017, Vava´u

Pünktlich und problemlos wird die Bora die schräge Rampe hinauf aus ihrem Element gezogen und nach dem Hochdruckstrahlen des Unterwasserschiffes auf ihren Stellplatz gebracht. Wir beginnen gleich mit den Einmottungsarbeitenarbeiten.
Abends Essen in der Mango-Bar.


№ 170, Donnerstag, 23.11.2017, Vava´u

Heute ist der letzte Tag im Wasser, wir fahren das kurze Stueck zum Boatjard und müssen noch einem einlaufenden, roten Frachter ausweichen. Das Bojenmanoever ist wie gewohnt problemlos. Da sind wir nun.
Auf dem Markt kaufen wir Gemüse und Andenken ein.



№ 169, Mittwoch, 22.11.2017, Vava´u

Wir bleiben auch noch diesen Tag. Diesmal will ich die Unter-Wasser-Kamera endlich mal wieder einsetzen. Doch es ist bedeckt und die Sonne versteckt sich hinter den Wolken. Dennoch, am Nachmittag geht es los und ich schieße jede Menge Fotos, die ich dann später an Bord aussortiere und bearbeite. Es wird eine gute Ausbeute.
Nachmittags gönnen wir uns noch ein Getränk im Resort der Österreicher. Heiner bleibt hier bis März und richtet alles her, bis der "Ansturm" - es gibt 5 Bunbalows (pro Nacht ca 240,- bis 320,- €) - der Gäste beginnt. Die Gäste kommen hauptsächlich der Wale wegen, die hier zahlreich der kalten Zeit am Südpol entgehen und ihre Jungen hier aufziehen. Anfang November sind sie dann wieder weg. Also, wir werden sie nicht mehr erleben können. Wir müssen so langsam ans Einpacken denken.


№ 168, Dienstag, 21.11.2017, Vava´u

Unser nächstes Ziel ist direkt sichtbar: " The Japanese Garden " - eine Enge zwischen zwei großen Inseln und dazwischen kleine Bonsai-Inseln. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg. 7,5 sm Segelspass bei herrlichstem Sonnenschein und sehr leichtem Wind - einfach eine herrliche Fahrt durch diese Inselwelt. Alle Kurse, alle Segelstellungen werden durchprobiert und die Inselkulisse gleitet vorbei.
Wir Ankern vor dem " Japanese Garden " gegenüber dem Reef Resort Vava'u. Ein Schnorchelausflug zu den kleinen Bonsai-Inseln bringt es dann! Das ist der beste Schnorchelplatz westlich Französisch Polynesiens! Alles da, was das Herz des Aquariers höher schlagen ließe: Wunderbare Korallen - manche in Blüte und jede Menge Fische; klein zwar, aber in vielen Arten. Hinzu Seeigel und Seesterne verschiedener Art...einfach toll.


№ 167, Montag, 20.11.2017, Vava´u

Es geht doch nichts über eine perfekte Planung. Es ist Montag: Also die Läden haben wieder auf und unsere erste Station soll wieder Old Harbour sein. Dann, nach dem Einkauf weiter zu einem schönen Ankerplatz mit Schnorchelmöglichkeit. Und so geschieht es!
Es wird ein herrlicher Segeltag bei tollem Sonnenschein - wir haben November! und leichtem Wind. Der Kurs "verlangt uns alles ab": Vorwind, Halbwind, raumer Wind, Schmetterling. Hinzu kommen Untiefen, Riffe, Sandbänke, Inseln...alles... Und dann noch der Ankerplatz! Gut geschützt, sandiger Grund, klares Wasser, schönes Ufer...was will man mehr? " It cannot get better like this" würde John sagen.


№ 166, Sonntag, 19.11.2017, Vava´u

Die Nacht war laut. Das Gewummere der Disco erschütterte alles - vor allem die Nerven. Doch Punkt 24:00 beginnt der Sonntag und... " a Ruh iss ". 
Was sollen wir hier am Sonntag? Alles ruht. Kein Erwachsener tut etwas, niemand läuft herum - es sei denn man geht zum Gottesdienst. Das ist so gegen Mittag auch vorbei und alles fällt in Schlaf. Sogar die Restaurants sind geschlossen.
Also brechen wir auf. Nach schöner Fahrt ( mit Motor ) sind wir schon in 3,5 sm an einem schönen Ankerplatz. Bei Ebbe kann man bis zur vorgelagerten Insel laufen und den Meeresgrund erforschen: Muscheln, Seesterne, Krabben, Seegras ( angeblich als Salat geeignet ) und sonstiges. In den Dschungel der Insel ist kein Eindringen. Autsch-I-Uih! Wespen!! Ich springe, tanze schreie... 5 Stiche - Aua. Erst als der Schreck vorbei ist, geht der Schwindel weg.
Noch eins: Die schönen, schweren, geschlossenen Muscheln waren nicht essbar; sie waren voller Sand!! Essbar und lecker jedoch war unser Fischgericht!


№ 165, Sonnabend, 18.11.2017, Vava´u

Erstaunlicherweise passiert doch noch was: Da uns Kaffee und Zigaretten ausgegangen waren, sind wir heute gegen den schwachen Nordwind 13 Meilen zum Old Harbour motort. Günther hatte ohne große Hoffnung die Angel ausgeworfen und siehe da: Er fing den ersten Fisch dieser Reise, eine schöne, große Makrele. Die gibt es heute roh, mit Zwiebeln und Toast, das schmeckt sehr lecker, mit einer gekauften Makrele haben wir das schonmal gemacht. Morgen gibts gebratene Makrelenfilets, genauso lecker.
Neiafu liegt an zwei Buchten, durch eine Landbrücke getrennt, Old Harbour ist die zweite, die wir anlaufen. Während Günther die Makrele filetierte war ich einkaufen, jetzt ist alles wieder da: Milch, Brot, Kaffee, Zigaretten, alkoholfreies Getraenk für mich und Cookies zum Nachmittagskaffee. Morgen beginnen wir in Etappen unsere Fahrt zum Boatjard, Donnerstag müssen wir dort sein, Freitag kommt die Bora aus dem Wasser.

Endlich mal eine Makrele gefangen, ein anderer Fisch hat ihm fast den Schwanz abgebissen....
Endlich mal eine Makrele gefangen, ein anderer Fisch hat ihm fast den Schwanz abgebissen....

№ 164, Freitag, 17.11.2017, Vava´u

Morgens umrunde und durchquere ich (Angelo) Mananita. Die Insel ist voller Vögel, hauptsächlich Trauer- und Feen-Seeschwalben, Hitchcock lässt gruessen. So ist Maninita trotz ihrer Schönheit ganz schön beschissen.
Während der Mittagsruhe in der Plicht tut es einen Schlag, es gibt ein Gezappel auf dem Sonnensegel und ein großer Tölpel fällt ins Wasser neben dem Dinghy.  Mehrere Flugversuche klappen nicht und der Vogel klettert auf das Beiboot, da bleibt er. Wir werfen ihm ein altes Unterhemd über den Kopf, halten ihn fest und bringen ihn an Land. Als wir abends ein Lagerfeuer mit Stockbrot-Backen machen, ist er weg. Er ließ den einen Flügel etwas hängen, sollte er flugunfähig sein, wird er wohl sterben. Wir vermuten, dass er in den rotierenden Windgenerator geraten war, dieser Tölpel.


№ 163, Donnerstag, 16.11.2017, Vava´u

Heute scheint wenigstens die Sonne! Und auch der Wind hat in Bezug auf Stärke und Richtung Idealmasse. Wir wollen nach Maninita, einem kleinen Inselchen ganz im Süden der Vava'u-Gruppe. Die Beschreibung im Törn-Fuehrer war sehr verlockend!...eine kleine Insel, einsam, umgeben von schützenden Riffen und einer anspruchsvollen, schmalen Einfahrt in eine kleine Lagune mit gutem Ankergrund...nix wie hin!
Wie are sailing, wie are sailing...! Herrlich: Vorwind, Halbwind, hoch am Wind: alles dabei...herrlich. Und nun die Einfahrt! Oh, 4 m, 3 m, 1,30 m...abdrehen, neuer Anlauf...ah, da geht es hinter die brechenden Wellen...um die Ecke und hinein in einen tuerkisen Swimmingpool..."lass fallen!"...und fest; noch 5 m Kette zusätzlich, Reitgewicht und Ruhe iss!
Unglaublich! Eine Bilderbuchinsel: Sandstrand, Bewuchs, nistende Vögel, Korallen, Fische ( leider wenige)...einfach unglaublich schön!


№ 162, Mittwoch, 15.11.2017, Vava´u

Diese kurze Strecke ist schnell motort und schwupp liegen wir vor Anker. Der stetige Wind, der durch die Lücke zwischen Tapana Island und dem kleinen Nachbarinselchen bläst, hält uns in Richtung und die Flachstelle dazwischen hält die Wellen ab. Also ein ruhiges, schönes Plätzchen. Leider bleibt es bedeckt und das gibt uns ein Gefühl von Ungemütlichkeit - wir trösten uns mit Wetter-Online, das uns von deutschem Novemberwetter erzählt...Brr! Ein kleiner Dinghy-Ausflug zeigt uns aber, dass es hier eigentlich sehr schön ist...im Sonnenschein!


№ 161, Dienstag, 14.11.2017, Vava´u

Am Sonntag war James' Packtag . Am Montag haben wir ihn per Taxi zum Flughafen begleitet. Auf dem Rückweg fanden wir einen passenden Keilriemen und Günther hat ihn eingebaut.

Auf Tour again!... Die letzten Tage wollen wir noch genießen und das schöne Revier noch genauer kennenlernen. Port Morelle ist ein solcher Platz- nahe einer Bucht, wo wir schonmal geankert haben. Eine herrliche, ruhige Bucht mit glasklarem Wasser und 4 Bojen. Diese brauchte man nicht abzutauchen. Schon von Bord aus kann man alles genau sehen und beurteilen. Bei dieser Flaute jetzt kann nix passieren. Ruhe, Entspannung, Zeit für Gedanken.


№ 160, Sonnabend, 11.11.2017, Vava´u

Eigentlich ist das der letzte "Erlebnistag". So fing er auch an: wir lösten die Verbindung zur Festmachboje und fuhren unter Motor los Richtung Naiafu. Nach kurzer Zeit ertönte ein nervtötendes Warnsignal: Der Keilriemen war gerissen. Zum Glück war gerade eine andere Boje in der Nähe, an der wir festmachen konnten. Die Motorverkleidung wurde entfernt, Werkzeug geholt und schon ging die Schrauberei von Technikmagier Günther los. Aber keiner der Ersatzriemen passte. So wurde ein alter, ausgeleierter Riemen eingebaut, der uns dann wenigstens sicher nach Naiafu gebracht hat.
Dort war bereits am Mittag die Hölle los: Autokorsos und Hupkonzert zur Unterstützung der tonganischen Rugby-Mannschaft. Offensichtlich stand ein Länderspiel an. Nach Einkäufen und dem Auffüllen erschöpfter Lebensmittel-Reserven haben wir uns am Abend ein Super-Abschiedsessen gegönnt, da morgen mein Packtag und übermorgen mein Abschied anstand. Es gab Lobster vom Feinsten! Und zur Krönung hat dann am Abend noch die Rugby-Mannschaft von Tonga gegen Neuseeland gewonnen. Das war dann die Doppel-Hölle: Auf den Dächern der fahrenden Autos tanzten Fans und ein ohrenbetäubendes Geschrei, Jubel und Gehupe. Ein würdiger Abschluss unserer tollen Tour durch den Südpazifik - für mich (James) von Samoa bis Tonga. Sehr schön war es, erlebnisreich, abenteuerlich, eng, manchmal spannungsgeladen, aber immer versöhnlich. Ich persönlich danke Günther ganz herzlich, dass er mich zu diesem unvergesslichen Erlebnis eingeladen hat, Angelo für das tolle Essen und die gute Unterhaltung.
Ganz besonders danken wir Eike Loos, welcher unsere Berichte immer treu und prompt in die Webseite eingefügt hat.
Last, not least danken wir unseren Lesern, die unsere Reise per Klick verfolgt haben.

Diese Reise hat mir (Angelo) in manchen Momenten das Gefühl intensiver Unwirklichkeit beschert und noch nie war ich so viele Tage hintereinander auf See, und dann auch noch auf dem riesigen Pazifik. Vielen Dank, Günther.

Auch ich schließe mich diesen schönen Abschiedsworten an. Danke allen Lesern, danke lieber Eike und vor allem Dank an die mich unterstützenden Kumpels: An Wolfram, den lustigen, optimistischen, Angelo, den mutigen und gründlichen und James, dem analytischen Ausgleicher. 
Angelo und ich haben noch rund zwei Wochen für eine kleine Rundreise durch dieses schöne Segelrevier und für das "Einwintern" der BORA im Boatyard Tonga...Ach, ja: Danke der BORA für ihren unermüdlichen und sicheren Einsatz...weiter dann im nächsten, ihrem 50. Lebensjahr.

Morgens in Neiafu
Morgens in Neiafu

№ 159, Freitag, 10.11.2017, Vava´u

Mit dem Dinghy geht es zur zweiten, nur scheinbaren Einfahrt (sie ist durch ein Riff versperrt). Beim Schnorcheln bemerken wir eine Strömung in die Lagune, das ist die auflaufende Flut. Spektakulärer ist die richtige Einfahrt, wir lassen uns durch eine regelrechte Schlucht mit dem Strom durchsacken.
Danach segeln wir acht Meilen zurück, Richtung Naiafu und gehen vor dem uns bekannten Tongan Beach Resort bei Lotuma an eine Boje. Im Resort gibt es Zigaretten, Bier, eine Dusche und abends leckere Tunfischsteaks.


№ 158, Donnerstag, 09.11.2017, Vava´u

Ein schöner Segeltag endet mit der spannenden und sehr engen Einfahrt (links und rechts hohe Felsen) in eine rundum geschlossene Lagune, die aussieht, wie die Eder-Talsperre. Wir ankern  in sehr ruhigem Wasser bei zwei kleinen Inselchen. An Land gehen wir eine steile Rampe hinauf in ein kleine Dorf mit von den Amis gespendetem Solarstrom. Gerade wird das Fleisch einer geschlachteten Kuh unter Eis gepackt. Unsere Bitte um Obst wird von Anna, einer älteren Frau, erhört, sie geht mit uns in den Busch zu ihrem Garten und gibt uns grüne Bananen, Papayas und Blattgemüse. Wir bedanken uns mit 20 Pa'anga für ihre in Ausbildung befindlichen Töchter.


№ 157, Mittwoch, 08.11.2017, Vava´u

Heute Segeln wir weiter durch die Vava´u-Inselwelt. Zwischen A'A Island, Oto, Luaofo, Nuku fahren wir mit prallen Segeln zum nächsten Ankerplatz auf Vava'eitu. Das Navigieren mach dabei unheimlich Spass. Bei der Suche nach einem geeigneten Liegeplatz testen wir zunächst einen etwas unruhigen Standort hinter einer kleinen Insel und vorgelagerten Riffs. Das war dann doch nicht das Richtige. Etwas weiter fanden wir aber eine sehr gute Bucht, in der wir den Anker zwischen Riffblöcken warfen. Eigentlich sollte dort in der Nähe ein Resort sein. Angelo und ich fuhren daher in sehr flachem und mit Riffblöcken übersähtem Wasser ans Ufer, wo uns Einheimische herzlich begrüssten. Ihr Sohn führte uns sogar über einen abenteuerlichen Pfad durch den Urwald auf die andere Inselseite. Im Gegenzug sollten wir an Bord die Handys der Insulaner laden. Als der Junge am Abend die Handys abholte, bekamen wir drei schöne Kokosnüsse geschenkt. Ein Versuch, Obst von der benachbarten Insel mit dem Dinghy zu holen, scheiterte allerdings am zu hohen Wellengang.


№ 156, Dienstag, 07.11.2017, Vava´u

Es gibt ja als Sehenswuerdigkeit eigentlich hauptsächlich die wunderschöne, exotische Landschaft mit den vielen, kleinen Inseln, verwinkelten Meeresarmen, Stränden, üppigen Bewaldungen und den kleinen Ansiedlungen mit ihren Pflanzungen und natürlich den allgegenwärtigen Kokospalmen, die alles überragen. So ist auch eine Höhle schon eine Attraktion, die im Törnführer entsprechend gewürdigt wird. Also, jedes Boot wird die "Swallow Cave" ansteuern. Auch wir machen uns auf den Weg vom Ankerplatz per Dinghy. Sensationell!! Man fährt mit dem Beiboot durch ein "gotisches" Tor in eine tropfsteinartige Halle und staunt über die Größe und die bizarren Formen... ruhiges Wasser, manchmal leicht bewegt und in den Nischen gluckst es. In einer Nische sogar ein Oberlicht, durch das man den blauen Himmel sieht. Mit Blick zum Eingang erstrahlt das Wunder...eine blaue Grotte... wunderbar...unbeschreiblich schön! Auch unter Wasser atemberaubend (im wahrsten Sinne!)


№ 155, Montag, 06.11.2017, Vava´u

Heute Segeln auf dem Dienstplan. Erstaunen auf den Gesichtern der Crew: "Für die kurze Strecke?" Wir beginnen mit muskulärem Ankeraufhohlen zum Aufwärmen...danach Genacker!... Huch!... zu viel Wind...weg damit! Man unterschätzt doch immer die Kräfte des Windes!...Neuer Sport: Genua raus...rrrolll und dichtholen (die Muskeln Schwellen, der Schweiss tropft - das ist Sport!) Zusätzlich Navigation zum Ankommen...strahlende Gesichter der Crew...Das hat Spass gemacht - Segeln ist schön! In eine schöne Bucht auf 4 - 6 m: "Lass fallen" und Ruhe! - - - Was kochen wir heute?
Heute klappt alles: Ein Fischer kommt längsseits und bietet zwei große Makrelen für eine Schachtel Zigaretten. Damit ist die Frage nach dem Speiseplan für zwei Tage erledigt, nur nicht die Frage : " Wieviel Wert ist eine Schachtel Zigaretten in Geld?" Angelo verrät es nicht! Wir buchen es als grosszügige Spende!


№ 154, Sonntag, 05.11.2017, Vava´u

Ruhetag!! Was fängt man nur an? ... Langeweile... man könnte ja was unternehmen... nix... immer noch nix. Wenn es wenigstens regnen würde, dann hätte man einen Grund im Boot zu bleiben... nix.
Ich lasse mich übersetzen und mache einen langen Spaziergang. Bis zum Strassendamm führt der Weg hinter den Mangroven (die ersten, die ich in der Südsee sehe) am Strand entlang: Grosse Krabben huschen in ihre Löcher, Schlammspringer plätschern im flachen Wasser und Vögel singen nachtigallenähnlich im Busch. Weiter entlang der Strasse (kein Verkehr, es ist Sonntagsruhe) sieht man schöne und schäbige Häuser / Schuppen und Pflanzungen mit Taro, Papaya, Kokos; dazwischen grasen Rinder. Ungefähr in Höhe unseres Ankerplatzes biege ich ab in den dichten Busch, klettere einen Steilhang hinab und bin bald im Boot.
Dort ist auch Andreas eingetroffen, ankert nicht weit von uns und wir hängen im nahen Resort ab. Dorthin hat Angelo und James ein schöner Spaziergang geführt. Zum Ausklang des Tages gibt es ein schönes Essen aus Hühnerbrust, Gemüse und Reis... war ja doch nicht so langweilig!


№ 153, Sonnabend, 04.11.2017, Vava´u

Es geht 2,5 Meilen um die Ecke in eine kleine Bucht mit Inselchen. Der Anker hält so lala, aber da hier weder Wind noch Strom sind, besteht keine Gefahr, obwohl wir dicht vor dem Ufer liegen. Angelo kocht das schlechteste Huhn seines Lebens, eine grauenhafte alte Krähe.
Günther und James fahren mit dem Dinghy zu der kleinen, verlassenen Insel. Sie wirkt verwunschen und würde in die Südsee- Nachtgeschichten passen. Halb verfallene ehemalige Militärhäuschen stehen zwischen den Palmen. Auf dem Gipfel steht ein ca. 10 m hoher Aussichtsturm den sie besteigen, alles rostig und marode. Anschließend wird noch das Tongan Beach Resort auf der gegenüberliegenden Halbinsel inspiziert. Es sieht schick und sauber aus. 
Die Vavau-Gruppe ist ein Gewirr kleiner und grösserer, hügeliger und dicht bewaldeter Inseln. An unserem Ankerplatz können wir das offene Meer nicht sehen, es ist fast wie in den schwedischen Schären, wenn im Wald nicht hier und da eine Kokospalme stünde: samesame, but different.


№ 152, Freitag, 03.11.2017, Vava´u

Wir bringen einen Riesenpack salzige Wäsche in die Wäscherei, um 16:00 ist sie wieder sauber, das kostet 50,00 Pa'anga. Für den Außenborder besorgen wir Benzin und 2-Takt- Oel. Günther und Angelo kaufen ihre Flugtickets für Mi. 29.11. Um 10:30 von Naiafu nach Nukualofa Alofa, die kosten 341,50 Pa'anga pro Nase. Zufällig treffen wir Joe, den Eigner des "Boatjard" wo die Bora an Land gestellt werden wird. Er fährt Andreas und uns zur Besichtigung dorthin. Seine Anlage ist gut ausgestattete.
Nachmittags machen wir Grosseinkauf da wir morgen Naiafu verlassen wollen.
Abends in der Hafenkneipe lernen wir Harald, einen Bekannten von Andreas, kennen. Er befindet sich auf seiner zweiten Weltumsegelung. Er stammt aus Sulzburg, 5 km von Staufen entfernt, wo James und Angelo groß geworden sind. Er ging sogar auf die gleiche Schule. Die Welt ist klein.


№ 151, Donnerstag, 02.11.2017, Vava´u

Ein fauler Regentag. Wir sammeln Regenwasser. Abends wieder Essen in der Kneipe.


№ 150, Mittwoch, 01.11.2017, Vava´u

Es regnet. Wir haben den Eindruck, dass wir in Europa, nördlich der Alpen sind , aber nicht in der Südsee. Trotzdem: Es ist warm, ca. 25 Grad. In einer Regenpause fahren Angelo und ich mit dem Dinghy in die Stadt. So hat 5600 Einwohner und wirkt etwas zersiedelt und eigentlich ärmlich - ungepflegt. Es gibt viele Geschäfte, eigentlich Ramschläden, die alle von Chinesen betrieben werden. Beeindruckend ist ein großer Gemüsemarkt, in dem alles Frische mit einem liebenswerten Sinn für Ästhetik angeboten wird: So werden u. a. Tomaten zu kleinen Pyramiden geschichtet. Eine Pyramide kostet 5 Pa'anga, das sind ca. 1,20 €.
Die Formalitäten zur polizeilichen Anmeldung laufen problemlos, ebenso die Einkäufe. Angelo strahlt: Er hat endlich wieder Zigaretten. 
Wir hatten Glück: Es konnte alles in der Regenpause erledigt werden. 
Am Abend führen wir noch einmal zusammen vom Ankerplatz nach Neiafu, machten einen kleinen Rundgang und haben in einem Restaurant über der Pier gemütlich und gut gegessen.


№ 149, Dienstag, 31.10.2017, Überfahrt und Ankunft in Vava´u

So was warmes zum Essen tut einfach gut. Aber auch hier ist die Herausforderung groß: Bei der Schaukelei will das Zeug erstmal in den Topf verfrachtet werden. Wenn es heiß ist, muss es in die Schüsseln. Diese kommen auf den Boden, da nichts runterfallen kann, was unten ist. Zum Essen werden sie dann allerdings wieder aufgenommen. Zum Spülen hat aber keiner richtig Lust. Das kann man auch später nach der Ankunft machen. So sieht es dann halt leicht chaotisch aus.
Da wir über ein paar "Flachs" fahren, sind die Wellen enorm. Ich mache mir einen Spass daraus, die Wellenhöhe mit dem Foto einzufangen, was aber schwer ist. Inzwischen ist auch schon Vava'u in Sicht geraten. Vor einem deftigen Regengebiet fahren wir in die Inselwelt ein, hinter uns und neben uns gießt es wie verrückt - wir haben richtig Glück. Als wir die Mooring-Boje zum Festmachen ansteuern, erwischt es uns doch noch: Wir werden nass bis auf die Haut. So kommt wenigstens das Salz aus der Wäsche. Da es dauernd regnet, bleiben wir an Bord. Als Andreas, der schon am Vorabend mit seinen Gästen ankam, bei uns aufkreuzt, bin ich mit ihm noch schnell nach Naiafu gefahren um eine SIM-Karte zu kaufen. So hatten wir endlich Internet und verbrachten den Rest des Tages - sehr kommunikativ - hinter unseren E-Geräten.


№ 148, Montag, 30.10.2017, Überfahrt nach nach Vava´u

Ich (James) hatte die 21:00 bis 24:00 er Wache. Einerseits gut, weil noch gewohnte Wachzeit, andererseits schlecht, weil ich nun um06:00 wieder dran bin.  Die Wache verlief wenig spektakulär. Allerdings hatte der Wind teils kräftig zugenommen. Den Windpiloten musste ich häufiger nachstellen, da das Schiff immer wieder vom Kurs abkam. Das ist ein ganz schöner Balanceakt am Heck, der bei der dunklen und rauhen See immer etwas unheimlich anmutet. Aber wir tragen ja die Life-line. Ansonsten habe ich in einem Buch von Elisabeth George gelesen. Alle 20 Minuten dann Ausguck, ob sich irgend etwas auf Kollisionskurs bewegt, aber nichts als Schwarze See. Nach der Wache habe ich schlecht geschlafen, da meine Koje ganz klamm war und ich auf der Lee-Seite etwas schwierigen Hält hatte. Um 06:00 dann der zweite Teil, mit Sonnenaufgang, zunehmendem Wind und zunehmender Dünung. Die von Günther ausgelegte Angel hat bislang nichts Essbares geliefert, ein Wahoo haute ihm ab. Dafür hat es dann über den Tag teils wolkenbruchartig geregnet. Da haben wir uns einfach ins Schiff verkrochen und alle Schotten dicht gemacht. Ansonsten See-Business as usual: Es macht einfach Spass. Gegessen haben wir übrigens eine aufgewärmte, von Angelo vorbereitete Suppe.

Start der Überfahrt bei schönem Wetter...
Start der Überfahrt bei schönem Wetter...