№ 39, Mi. 27.11.19, Opua - NZ

Hallo an alle,
Ich bin da !!! Nur noch ein paar Meilen und ich mache am Quarantäne - Pier fest. Dann kommt der Einklarierungskram un dann bin ich drin.
Danke Gerrit für die Betreung. Vor 10 Jahren wäre es für uns beide doch schwieriger gewesen. In 10 Jahren braucht dann keiner mehr an Bord zu sein . Das Internet der Dinge steuert das Boot und man erlebt die Abenteuer vom Sessel aus.
Tschühuuhs erstmal


№ 40, Do. 28.11.19, Opua - NZ

Ich bin da !!! Nur noch ein paar Meilen und ich mache am Quarantäne - Pier fest. Dann kommt der Einklarierungskram und dann bin ich drin.
Nun mal in Ruhe und der Reihe nach:
Nachdem ich im Dunkeln noch vor der Bay of Islands mit abgestellten Motor (Oh, welch Ruhe !) mich hab treiben lassen um nicht im völligen Dunkeln in das Inselgewirre einzufahren, geht es dann bei aufgehender Sonne und spiegelglattem Wasser zügig voran. Mit europäischer Präzision ist der Weg bestens ausgetonnt. Ja, das größte Abenteuer dieser Reise ist gleich zuende. Ein paar Meilen und ich erreiche den Quarantäne Pier von Opua. ...Ganz schöne Stömung hier...zum Glück ausreichend Platz für einen eleganten Törn gegen den Strom und mit Hilfe einer hilfsbereiten Hippi - Surfer - Crew (Brian und Yvonne) bin ich sicher fest. Tolle, interessante Leute mit guter Laune, obwohl sie beinahe das Rigg verloren hatten - das Vorstag brach - und sich mühsam bis hierhin vorwärts kämpfen mußten. Freigebig schenken sie mir eine schöne Avocado. Die große Motoryacht aus Austrlien hinter mir verschenkte sogar eine große Menge gegrilltes Huhn. Sie würden es ohnhin nicht schaffen, alles aufzuessen bevor der BIO-Security-Mann alles in den Müll steckt. Da sind die Neuseeländer sehr strikt mittlerweile, ihr Land vor unerwünschten "hitchhikern" zu schützen. Alle sind gespannt auf das , was kommt.
Mit einer UW-Kamera an einer ausziebaren Stange und dem Handy als Monitor am Arm kontrolliert er, wie der Rumpf untenrum aussieht. Alles klar; gut gereingt (war auch mühsam genug). Dann weiter im Boot: "Bitte Schränke auf, alles eßbare zeigen". Er nickt und ist zufrieden, füllt weitere Zettel aus , nimmt den Müll mit und das wars...puh !
Mit dem Zollmann ging es genauso easy weiter, aber noch mehr Papierkram und Stempel in den Pass. Ich bekomme ein 90-Tagevisum und die Bora einen zollfreien Aufenthalt von 2 Jahren und: alles, was man für das Boot einkauft oder machen läßt, ist Mehrwertsteuerfrei - 15 % billiger.
Man muß dann gleich den Q-Pier verlassen. Ich hatte schon eine leere Boje in der Nähe ausgeguckt und schon war ich da fest! ...und Ruhe! Ein bischen Schlaf ist nun ganz schön...nicht lange. Ich hatte genug davon während er Fahrt. Ab und zu - meine Eieruhr gab den Takt - habe ich ja geguckt und den Kurs und die Segel gecheckt und mich auf das AIS verlassen. Außer dem komischen Reliance - Frachter Vor New Cal habe ich nur 2 weitere Schiffe gesehen, bzw. auf der AIS-Anzeige gezeigt bekommen.
Am Mittag bin ich und der Heißhunger wieder erwacht: erstmal etwas einkaufen: ... zwei schöne "holländische", eigentlich geschmacklose Tomaten, Käse und Butter und Vollkorntoast und Eier und Speck...Mhh.
Um 18 Uhr treffe ich mich mit der Blackwoodfamilie. Vor einem Jahr waren sie von meinem Angebot, die Bora zu übernehmen, ganz begeistert. Jetzt klang das nicht mehr so euphorisch. Leider kam es dann auch so. Sie selbst betreuen schon 3 Boote, die sie uneingeschränkt nutzen können; aber sie würden sich umhören, ob sie jemanden für eine solche Betreuung - offensichtlich ein geschätztes Geschäftsfeld - finden können.....aber sehr nette, hilfsbereite Leute. Sie wären die idealen Partner gewesen.
So, nun sind alle Möglichkeiten erstmal erschöpft: die Bora wird mir mindesten noch ein Jahr die Treue halten. "Neu Seeland ist ein schönes, interessantes Land, es werde sich lohnen, es ausführlich zu bereisen" sagen die Leute.
Auf den 10. 12. konnte mein Flug umgebucht werden und am 3.12. babe ich in der Norsand-Marina in Whangarei einen Termin, die Bora langfristig an Land zu stellen. So kann sie sich "ausruhen", aufhübschen lassen (Rumpfanstrich) und ich habe Zeit, zu planen und Mitsegler zu finden...wer hat Lust und wie lange ??
Bis zum 3. ist es ja nicht mehr lange und so muß ich mich schon ein bischen beeilen, die ca. 100 sm bis Whangarei mit angenehmen Zwischenstopps zu schaffen. Der frisch erstandene Törnführer (auch ohne MWSt ) ist bei dieser Planug eine gute Hilfe und lockt mit schönen Ankerplätzen in toller Natur...auch fürs nächste Jahr !

№ 41, Sa. 30.11.19, Opua - NZ

Hallo Leute ,
hier auf dem  gewohnten Weg (Satfon) ein weiterer Bericht. Das mit der Simkarte habe ich noch nicht hinbekommen. Ist hier auch viel komplizierter für einen Laien wie mich.
"Nu hab ich de Faxen digge !". Das  hat doch alles keinen Sinn, nur um endlich diese komische SIM-Karte zum Laufen zu bekommen noch länger in diesem schicken, aber seelenlosen Ort zu verweilen. Ich vermisse auch die Herzlichkeit und Zugewandtheit der liebenwerten Vaunatuleute. Hier, in der Filiale Englands, geht es doch viel steifer zu. Kein Blickkontakt, kein Gruß; aber man kann das auch schnell auftauen; nur muß man selbst die Initiative ergreifen. Das ist ja in Deutschland aber auch nicht anders.

Ich ergreife kurzentschlossen die Flucht und verhole mich rd 5 sm weiter in die Mathauwi Bucht; auch eine gute Empfehlung von Erica von der Carina. Wir trafen sie letzte Jahr in Vanuatu und sind seitdem in Kontakt. Von ihr sind auch viele Tips für die Überfahrt und zum Einklarieren in NZ gekommen.In dem dortigen Russel Boating Club verbringe ich einen netten Abend mit lekkerem Bier, einem guten Essen (endlich gibt es mal Fisch) und mit netten Gesprächen...es geht doch!
Nicht nur die Leute, aber auch die Landschaft und das Wetter erinnern an Dänemark (ohne die Rapsfelder) oder Schweden (ohne die dichten Wälder). Auch die Vogelwelt erinnert daran: es gibt Austernfische (sie tragen hier ganz Schwarz), auch wieder Möven, Tölpel (wie auf Helgoland), Strandläuferchen, blasse Buchfinken (singen etwas anders), Lerchen und Fasane (früher mal zum Jagen eingeführt) und..und...und. Was aber völlig anders ist, ist, dass es hier nirgens voll ist. Überall schöne Ankerplätze und eine traumhafte Umgebung.
Leider ließ sich der Sliptermin nicht verschieben und so sind es nur noch 3 Tage bis ich in Whangarei sein muß. 2 Stopps und es wird eine angenehme Kennenlernreise werden. Der neus Cruising Guide hilft bei der weiteren  Routenplanung ungemein.
Die langen Sommerferien / Weihnachtsferien haben begonnen und die Leute freuen sich  auf Weinachten mit BBQ, Party und Geschenken und warmer Sommersonne.....Ich freue mich auf zuhause mit Weihnachten und Nieselwetter :)