№ 147, Sonntag, 29.10.2017, Niuatoputapu, Start nach Vava´u

Mit "Tante Emma", Jona, fahren wir zum Gottesdienst in die katholische Kirche. Um 10:00 ist die Kirche mit Gläubigen in traditionellen Bastmatten ( die Männer) und Baströcken (die Frauen) gekleidet gut besetzt. Kraftvoll und mit guten Stimmen erklingen die mehrstimmigen Lieder. Bei einem Lied halten sich alle bei den Händen, James hält Händchen mit Jona und ich (Angelo) halte Andreas kraftvolle Biker-Pranke.
Tante Emma fragt, ob wir jemanden nach Neiafu mitnehmen können, schließlich steigen bei Andreas eine Frau, deren Vater im Sterben liegt, und ein alter Mann als Begleiter zu. Er startet als erster, bald folgen wir. Andreas' Boot "Kama" ist viel schneller als wir und wir verlieren ihn bald aus den Augen. Leider klappt der UKW-Funk über Kanal 69 mit ihm nicht. Der Wind aus Ost bis Südost mit 15 Kn. bringt uns nur langsam voran.


№ 146, Sonnabend, 28.10.2017, Niuatoputapu

Ausbruch! Ausbruch!  Wie ist das nur möglich? Zwei Kokoskrabben (Palmdiebe) haben den Weg in die Freiheit geschafft. Wir hatten sie in drei ineinandergeschichteten Eimern getrennt voneinander eingesperrt und einen Deckel als obersten Abschluss aufgebunden. Eigentlich unmöglich. Na ja, die Krabbe im obersten Eimer schaffte es, den Deckel etwas zur Seite zu schieben; aber wie konnte die groesste und dickste am mittleren Eimer vorbei entkommen? Nun war es nur noch eine...für vier Personen... Rein in den Kochtopf (quäl!) und gar gekocht. Herrlich rot und einen guten Duft verbreitend war sie fertig. Anders als bei Langusten gab es keinen fleischigen Körper, sondern eine weiche Blase mit dem, was sie gefressen hatte - vornehmlich  wohl Kokosnuss. Dazu machen wir einen feinen Dip mit Mayo und Olivenöl. Das gute aber, das schmackhafte Fleisch, steckte wie beim Hummer in den Beinen und den großen,  gefährlichen Zangen. Der Geschmack ist aber viel aromatischer, kokosartiger...einfach köstlich...da kommt Hummer nicht mit!...vier Leute=vier Löffel voll, ein bisschen Dip, Kräcker und fertig!...Wir hätten sicher gern jeder einen ganzen Palmdieb gehabt!
Zu Verdauung machen wir noch einen langen Spaziergang durch dschungerlartige Kulturlandschaft, entlang dem Strand bis zum Kap und natürlich zurück.


№ 145, Freitag, 27.10.2017, Niuatoputapu

Ich habe einen Termin! Pünktlich 9:00 trete ich ich bei Jona (Tante Emma)  an um die Steine und den Sand, die ihr Junior in den Tankstutzen sorgfältig eingefüllt hatte, zu entfernen, bevor sie in den Tank selbst kommen...Die Belohnung ist eine große Makrele. Direkt vor der Pier uns gegenüber gefangen...also frisch!!! Das reicht für uns vier, d. h. für Andreas auch. Es war lecker! Aber Hupen an der Pier ließ uns einhalten: "Krabben sind da" . Tatsächlich hat der Mann  vier Stück Kokoskrabben gefangen - einen ganzen Tag für 25 Pa'anga pro Tier (ca. 7 € / Tier) Eine ist zu klein,  also kriegen wir später 20 TOP zurück!  Da wir, nachdem alle wieder an Bord sind, noch den leckeren Fisch " verspachteln" müssen, sperren wir die drei Kokoskrabben in einen Knast aus drei ineinander gestellten Eimern. Morgen werden sie dann zu Leckerem verarbeitet werden.


№ 144, Donnerstag, 26.10.2017, Niuatoputapu

Gestern war ja "Dampfertag". Heute soll es dann endlich werden: Unsere Inselführung mit Jona (Tante Emma, weil sie ja so einen Laden hat). Natürlich alles mit dem Auto. Zunächst in den Busch. In locker gerodeten Flächen wächst alles, was man so braucht: Papaya, Bananen (viele verschiedene und auch unterschiedlich schmeckende), Taro, Brotfrucht, Maniok, Spinatartiges und natürlich im zweiten Stock Kokosnüsse. Zwischen den Plantagen: Dschungel und Zugangswege...natürlich, per Auto zu erreichen. Stop an einem idyllischen Sandstrand, an der Bank (hier könnte man einen "Southern" drehen: hands up!!) und - ganz wichtig 1 Std Internet! die Smartphones glühen; Jona und die Kinder liegen derweil im Auto und halten ihren gewohnten Mittagsschlaf. Nicht weit von dieser Telekomstelle liegt der einfache, unspektakuläre "Palast" des Königs - dieses Jahr war er einen Monat hier! Und gleich daneben eine Süsswasserbadestelle. Oh, wie erfrischend, wie weich, wie herrlich!
Nur noch tanken! Deckel auf und?...alles voll Sand und Steine. Junior hat es sicher gut gemeint und gründlich nachgefüllt. Mit Tanken ist heute nix.

Ein schöner Tag geht zu Ende...
Ein schöner Tag geht zu Ende...

№ 143, Mittwoch, 25.10.2017, Niuatoputapu

Eigentlich sollte heute ein Ausflug rund um und durch die Insel stattfinden. Aber der Dampfer kommt. Eine Einfahrt in die Lagune verbietet sich für ihn - zu viel Tiefgang. Also treibt er vor der Lagune, setzt zwei Leichter aus und die Ent- und Beladung beginnt. Zunächst die Passagiere - auch die, die später wieder weiterfahren (eine Fahrt soll 450 TOP = 90 € kosten) und dann Fracht. Ein buntes Treiben am Pier; den ganzen Tag hin und her und zurück und alle zwei Wochen wieder.
Angelo und ich empfinden Robinson nach und besuchen das nahe gelegene Motu. Hier wäre Robinson nicht glücklich geworden: kein "Freitag" aber vor allem kein Wasser - abgesehen von Kokosnüssen - Also hier war es nicht, wo er gestrandet war, aber für uns war es interessant.


№ 142, Dienstag, 24.10.2017, Niuatoputapu

Punktlandung: Durch den langsameren Südkurs kommen wir zur geplanten Zeit an. Das letzte Stück geht es mit dem Motor gegenan, wir hatten den Kurs hoch am Wind nicht ganz halten koennen. Vor uns liegen Niatoputapu und die kleinere, kegelförmige Insel Tafai.
Die Seezeichen für die Einfahrt durch den Pass haben durch den Zunami von 2009 (?) etwas gelitten, führen uns aber sicher durch die Einfahrt, und da liegt auch Andreas Boot vor Anker. Er kam gestern aus Apia an. Er führt uns an Land zu der Frau, die auch für ihn die "Offiziellen" angerufen hatte. Die kamen dann auch bald: Zwei Männer und eine Frau mit Bastrock. Sie verteten Zoll, Einwanderungsbehörde und Gesundheitsamt. Sie lassen sich James´ Hausbrand schmecken und mit Wein und Zigaretten beschenken, so ist der umfangreiche Papierkram bald erledigt. Um 14:30 Uhr bringt uns der Gesundheitsmann zur Bank, die aus einer Baracke besteht, wo wir 200 Neuseelanddollar in 288 Paanga wechseln. Auf der Fahrt halten wir bei einem "Palmdiebmobile". Diese Kokosnüsse knackenden Landkrabben hängen bei einem Schuppen an Bindfäden. So werden sie bis zum Verzehr frisch gehalten. Sie sollen lecker schmecken. Wir beschliessen, dass wir uns diese Besonderheit nicht entgehen lassen wollen.


№ 141, Montag, 23.10.2017, Überfahrt nach Niuatoputapu

Nachdem wir in der Nacht "in den Arsch der schwarzen Sau" gefahren waren (die wenig leuchtstarke Mondsichel war untergegangen und wir konnten bei teils bewölktem Himmel und den paar Sternen nicht den Horizont ausmachen) können wir auch heute gute Fahrt machen, wir haben schon Angst, zu früh da zu sein. Natürlich schwankt es mächtig und die eine oder andere Welle spritzt in die Plicht.
Zum Essen gibt es einen von Angelo vorbereiteten Eintopf aus Kohl und Brotfrucht (lecker), den wir nur noch aufwärmen müssen.
Der 3-stündige Wachzyklus ist fest eigeteilt und die Pausengänger können trotz der heftigen Schaukelei und Schräglage ganz gut schlafen
Gegen 22 Uhr gehen wir auf Südkurs, wir müssen einige Untiefen (Reef, Schoal, volcanic activity) umschiffen. Hoch am Wind sind wir langsamer und liegen mehr auf der Backe.


№ 140, Sonntag, 22.10.2017, Überfahrt nach Niuatoputapu

Wegen der defekten elektrischen Steueranlage verzögert sich unsere Abfahrt um eine halbe Stunde. Günther muss erst noch den passenden Stecker an das Ersatzgeraet schrauben. Als wir Savai´i hinter uns haben bläst der Wind stetig mit 17-27 Knoten aus östlicher Richtung und unser Kurs erlaubt uns mit der Windsteuerungsanlage bei halbem Wind gute Fahrt zu machen. James und Angelo machen sich einen Spaß daraus, die Kurslinie möglichst genau einzuhalten. Die ganze Nacht und bei allen Manövern sind wir stets durch die Lifeline gesichert.