№ 72, Sonnabend, 27.10.18, Überfahrt Fiji - Vanuatu

Am frühen Sonnabend Morgen ist es dann so weit, dass motort werden muss. Es ist ein herrlicher Tag mit blauem Himmel und Sonne und wir beschliessen den Genacker auszuprobieren, erst mal ohne Baum, denn das motoren nervt. Es gelingt und schenkt uns schöne 5 Std. ruhige Fahrt bei immer noch 3- 4 kn. Wir nehmen ein erfrischendes Bad und geniessen die Zeit. Zudem haben wir keine Eile, denn sonst würden wir nachts am Ankerplatz ankommen. Aber auch dieser Windhauch geht zu Ende. Wir motoren mit reduzierter Geschwindigkeit weiter in eine herrlich helle und stille Vollmondnacht.


№ 71, Freitag, 26.10.18, Überfahrt Fiji - Vanuatu

Der Wind schläft nun immer mehr ein. Die Genoa steht noch gerade so. Vor dem sehr schwachen Wind ist es eine sehr stille Fahrt und man meint zu stehen. Aber es sind erstaunlicher Weise immer noch 3-4 kn. Trotzdem sehr wenig und ärgerlich.


Hallo an alle,

eswar ja zu erwarten, der Wetterbericht hatte recht: Wenig Wind und dann noch aus schlechter Richtung. Aber schöner Sonnenschein und glattes Meer. Sogar baden war möglich ... an langer Leine hinterherziehen ... und Haare waschen ... ein schöner Nervenkitzel. Mehrere Stunden half uns die Geheimwaffe, der Obelix - Genaker, voranzukommen. Doch dann wurde auch dafür der Wind zu wenig und Atze Motor mußte wieder ran. Insgesamt ein toller Tag, gekrönt von einer Gruppe kleinerer Wale, die uns durch übermütige Sprünge begrüßten bevor sie gemächlich weiterzogen und fantastischen  Spaghetti Aglio, Olio, Peperoncino.... und einem Sundowner. und genau neben der untergehenden Sonne: Die Insel, Aneityum, unser Ziel. Nur noch 40 sm, d.h. ca.11 Std.und wir sind da, wenn es hell wird. Dafür müssen wir aber schön langsam fahren.
In der "Stadt" Anelgowhat klarieren wir dann ein und Vanuatu steht uns offen. Nur noch ca. 4 Wochen und die Reise ist zu Ende und es Weihnachtet.

Viele Grüße aus der Wärme
Eure R u G


№ 70, Donnerstag, 25.10.18, Überfahrt Fiji - Vanuatu

Wir machen bei weiter abnehmenden Wind noch ganz gute Fahrt und schaffen 4-5 kn. Unsere Etmale betragen bislang um die 90 sm. Die Nächte sind durch Vollmond angenehm hell. Von anderen Booten, ist weit und breit nichts zu sehen. Wie in einem Niemandsland. Zwei chinesiche Fischerboote melden sich nach Funkkontakt mit unverständlichen Lauten.


moin an alle,
schon seit vorgestern hat sich das Wetter und vor allem das Meer beruhigt. Wir "rauschen" unter Genua vor dem Wind mit 3 bis 4,5 kn so dahin. Die Etmale sind mit 104, 95, 94 sm bescheiden und so wird es wohl Sonntag werden bevor wir Aneithyum, die südlichste Insel Vanuatus, erreichen. Ja, wir dürfen hier einklarieren. Ein entsprechender Antrag wurde mit sehr freundlichen Worten - da sollten sich deutsche Behörden mal ein Beispiel nehmen! - per mail auf das Satfon erteilt.
Mitlerweile hat sich das Bordleben eingespielt. Abwechselnd 3 Stunden Wache erlaubt genug Schlaf und die Bora fordert uns nicht übermäßig. Schlafen, gucken, kochen, essen, trinken, dösen, schlafen,...... so geht das...

Grüße G u R


№ 69, Mittwoch, 24.10.18, Überfahrt Fiji - Vanuatu

Der zweite Tag ist weiterhin durch besonders hohen Wellengang gekenzeichnet. Wind nun abnehmend bis ca. 20 Bft. Wir schätzen die Wellen grob 3,5 m hoch. Es sind kurze Wellen, die von achtern mit ca. 45° auf das Boot treffen. G. meint er hätte noch nie so hohe Windwellen gesehen. Will schon was heissen! Es dauert etwas, sich an die starken Rollbewegungen zu gewöhnen. Jeder Schritt muss sorgfältig überlegt werden. Jede Unachtsamkeit wird sofort bestraft. Einmal wird das Müsli, ein anderes Mal die Nudelsuppe über die Arbeitsplatte der Pantry verstreut. The Captain is not amused! Ich hole mir auch eine ganze Reihe von blauen Flecken, dabei einen ganz heftigen. Der eine oder andere Brecher ergiesst sich bis in die Plicht und zwingt uns, das Schott zum Niedergang einzusetzen. Abends schlägt bei meiner Wache ein grosser Brecher auf das Heck und reisst die Lenkseile der Windsteueranlage kaputt. Austausch ist schnell erledigt. Die Anlage hat aber Schwierigkeiten, das Anluven des Bootes bei starken Böen auszusteuern. Ich steuere dann per Hand nach, damit wir nicht zu stark vom Kurs abkommen. So gibt es wenigstens etwas zu tun.


Hallo von hoher See und das ist wörtlich gemeint. Bis zu 4m türmten sich die Wogen auf. Die Bora hebt und senkt sich mit ihnen und kriegt ab und zu eine Watschen mit. Es ist sehr böig und gestern war der Wind auch sehr stark (bis 40 kn wurden angezeigt). aber wir kommen stetig, wenn auch langsam voran. 100 sm liegen hinter uns, d.h. 1/4 der Strecke sind geschafft. Langsam stellt sich Bordroutine ein und so wird auch diese "Quälerei" auch mal ein Ende haben.
Das e-mailen ist sehr mühsam und so sind keine regelmäßigen Meldungen zu erwarten.
Viele Grüße, Euer Günther...


№ 68, Dienstag, 23.10.18, Überfahrt Fiji - Vanuatu

Um 07:30, ist Abfahrt von der Marina Denarau in Viti - Levu nach Anatom, der südlichsten Insel des Archipels von Vanuatu, das aus über 100 Inseln mit teiweise sehr traditioneller Lebensweise besteht. Nach Losbrechen des Ankers aus dem Schlick in der Einfahrt zur Marina, wo wir übernachtet hatten, motoren wir bei Flaute in aller Ruhe zur Navala Passage im SW, in ca. 20 sm Entfernung. Diese Enge führt durch den Riffgürtel, der südl. Hauptinsel in die offene See. Kurz nach der Passage setzen wir die Genoa und hoffen auf eine zügige und angenehme Fahrt. Vorhergesagt waren 5-6 Bft, für die ersten Tage, zum WE dann stark nachlassend. Der Wind nimmt schnell stark zu, die See wird sehr rauh mit starkem Wellengang, was die schmale Bora in starkes Rollen versetzt. Innerhalb kurzer Zeit verkleinern wir die Genoa allein drei Mal. Die Windsteueranlage muss auch erst noch richtig eingestell werden, was dauert. Inzwischen kommt auch noch die verkleinerte Genoa einige Male auf die falsche Seite. Auf das starke Schauckeln, d.h. die Rollbewegungen durch den Wellengang, waren wir nicht vorbereitet. Windstärke nun 35 kn (8 Bft) und einige Böen bis 49 kn (10 Bft) in der Spitze. Unter Deck fliegen viele Gegenstände umher, einiges macht sich lose und selbstständig, Geschirr klappert laut. Kaffee und Tee kochen ist unmöglich, Essen erst recht. An- und Ausziehen wird zum Geduldsspiel. Lose macht sich auch noch die Befestigung der Steuerkette der Windsteuerung an der Pinne - Materialermüdung. Eine Lösung ist schnell gefunden. Ab 18:00 beginnt die Nachtwache, jeder 3 Stunden. Segelanzug und Südwester sind ein Segen in der kühlen und feuchten Nacht, denn ich sitze gerne draussen. Wir halten Kurs. Bei leicht abnehmenden Wind geht die Nacht vorbei.


Heute hat die Wunder- Winsch (man wundert sich immer wieder) 40m Kette ohne " mit der Kohle zu zucken" in guter Geschwindigkeit gehoben!
Wir sagen tschüß,  denn wir haben schon ausklariert und eingekauft   (vor allem  Diesel - wir haben ganz schön verbraucht !  - und Bìer! - auch viel  verbraucht.)
450 sm liegen  vor uns. Wenn der Wind günstig ist werden wir wohl  am Samstag  in Aneityum (Wikipedia)  der südlichsten  Insel Vanuatus ankommen . Bis dahin versuchen wir uns per Satfonmail zu  melden .
Tschüß  also Dein Günther...