№ 22, Di. 15.10.19 bis Fr. 18.10.19, Epi, Lamen Bay, Vanuatu

Und ploetzlich südlich Winde. Das ist doch ideal für eine Überfahrt nach Epi in die Lamen Bay. Schon wieder 2 1/2 Monate her, daß ich dort meinen Geburtstag feierte. Da begann auch unsere Bummelei durch die großstadtfernen Inselwelten.
1 Std mit Motor und Großsegel gegen den Gezeitenstrom durch die Passagen des wunderschönen Archipels der Maskelynen . Die Strömung verringert die Fahrt auf weniger als 3 kn. Erst draußen und mit Setzen der Genua geht es hoch am Wind flott mit 4 bis 6 kn direkt aufs Ziel zu, die Windsteueranlage nimmt jede Winddrehung mit und ab ca. 5,5 sm vor der Insel Epi dreht uns der küstennahe Wind direkt in die Lamenbucht hinein.
 2 Boote ankern da schon: 1 X die australischen Fkk-Segler und ein Kat unter deutscher Flagge.

In den Passagen der Maskelynen
In den Passagen der Maskelynen
Wieder in der Lamen Bay der Insel Epi
Wieder in der Lamen Bay der Insel Epi
In der Ferne der aktive Vulkan vor der Insel Pama
In der Ferne der aktive Vulkan vor der Insel Pama

Am Vormittag besuche ich meine deutschen Nachbarn. Ein deutsches Paar mit 2 kleinen Kunden und Gästen ( Ein Paar aus der Schweiz und ein Engländer. Alles junge Leute und es ist interessant, mit welcher Lebenseinstellung sie ihr Leben gestalten wollen.. Während sie durchaus ihre Kariere als Geologin weiter verfolgt, will er etwas ganz anderes machen. Er, Dr. der Biologie, sucht nach einem geeigneten Standort für eine Tauchbasis - vielleicht die Philippinen. Basis für die Familie ist der Katamaran, den sie in NZ gekauft und ausgerüstet haben. Aber auch Geld muß reinkommen und so hat sich Anke  bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe um eine Stelle für geologische Untersuchungen beworben (Internet machts möglich). Aber ausgerechnet 1,5 Jahre Vietnam ! Nicht gerade als Segler- und Taucherziel bekannt. Aber Geld muß halt rein.
Für mich war es eine sehr willkommene Gelegenheit mich mal wieder in meiner Mutter*Vaterschaft mit anderen und nicht nur mit mir selbst zu unterhalten.
Ich freue mich an Land Kenneth und seine Frau Beni (Chief Majestix und Gutemine - die eigentliche Regentin) zu besuchen. "Ach ja der, der hier Geburtstag gefeiert hat" erkennt sie mich wieder. Ich verabrede ein Dinner für heute Abend und gehe noch einkaufen und finde, hurrah, in einem der kleinen Läden gut gekühltes Tusker Bier ! Und dann noch das "op" d.h, jenes mit 7% H5 C2 OH ! Oh, wie wird das zischen !

Da ich auch noch Benzin gekauft habe und auch noch Sonstiges kaufen will, ist Bargeld vonnöten. Ein ATM gibt es nicht aber man kann bei der Bank Bargeld in Vatu eintauschen. Die Bank ist in Rova-Bay (dort waren wir schon anläßlich des Nationalfeiertags). Ich habe keine Lust, die eigentlich kurze Strecke mit meinen Dinghi zu fahren. So nehme ich gern das Angebot von Beni an, mit deren Boot gefahren zu werden. Nachteil:  Die Nacht zuvor wurde mit diesem Boot Thunfisch gefangen und nun stank der Kahn fürchterlich.  Vorteil:  Ich bleibe noch 1 Tag länger und lasse mir ein Thunfischgericht servieren.
Der Geldumtausch war einfach aber gleichzeitig ungewohnt, Alles wuselt durcheinander. Kreditgespräche werden vor aller Ohren geführt, der Wechselkurs wird telefonisch erfragt, die US Dollarscheine werden erst einmal herumgereicht, damit sie auch jeder mal gesehen hat . ..Aber es hat geklappt; ich bin wieder flüssig.
 Das Thunfischgericht war übrigens ein Gedicht👍.

 

Irgendwann muss es aber auch mal weitergehen, so gut es hier auch ist. Gemütlich gehe ich den Tag an und mit vollen Segeln verlasse ich die Lamen Bay. Ich hoffe, die neidischen Blicke des französiden Seglerpaärchens  aus Neukaledonien folgen mir. Nette Leute: Sie bodenständige Krankenschwester; er ein Träumer der irgendwas mit Kavaexport anfangen will. Ich hoffe, seine Träume werden war und denke dabei an Raquel....
Ab Epi ist das Ziel, möglichst viel "Ost zu machen" um dann die lange Strecke nach Vila auch segeln zu können. Entsprechend wird sich das weitere Inselhopping danach richten. So ankere ich schon nach ca. 7 sm hinter einem Kap mit hohem Sendemast (so einen sehe ich sofort). Hier waren wir schon auf der Herfahrt und entsprechend einfach ist das Ankern für mich.   Morgen sehr früh will ich die ruhigeren Windverhältnisse ausnutzen, die 15 sm gegen den Wind bis Tongoa zu schaffen. Sicher muß der Motor helfen.

Rova Bay
Rova Bay
Die Forlan Bay
Die Forlan Bay
Die Bank
Die Bank
Rova Bay ; Versammlunghalle und Parade- und Fußballplatz
Rova Bay ; Versammlunghalle und Parade- und Fußballplatz