Hallo nach Deutschland,
der erste  Tag ist geschafft. So kann es weitergehen: Flaute und "Ententeich" am Ankerplatz mit viel Ruhe, alles gut vorzubereiten. Das Beiboot muß hoch und gesichert werden, der Benzinkanister muß angebunden werden und so weiter und sofort. Zeit habe ich genug, denn vor Aufregung bin ich schon seit 4 Uhr wach und auf und doch wird es 6:00 als wir - d.h. BORA und ich loskommen. Die Sonne scheint, die Stadt erwacht und wir gleiten entlang der "Waterfront" durch die betonnte Engstelle. Viel Zeit habe ich hier in Vila verbracht und die Annehmlchkeiten einer Stadt genossen. Aber das wahre, freundliche, liebenswerte Vanuatu findet man nur auf den Inseln. Für mich ist Vanuatu ein Höhepunkt dieser langen Reise seit Griechenland.
Außerhalb der Hafenbucht wird es windig und und los geht es mit segeln. Ich habe ja nun als Solist schon gut geübt und so machen wir plötzlich mit 6 kn los. Es rauscht, schaukelt , spritzt und scheppert. Schneller Segelwechsel zur Fock (auch das schon geübt) und so geht es gemütlicher und weniger bockig in den sonnigen Tag. Noch ist aber die Windrichtung nicht ideal. Aber das wird sich übermorgen ändern - hat Gerrit versprochen.
Die Sorge sich jedesmal an Windreher auzupassen nimmt mir die Windsteueranlage ab; natürlich auch mit der Gefahr, dass man weit vom Kurs abkommt. Aber das läßt sich auf den nächsten 1200 sm sicher korrigieren. Die Vorhersagen gehen zwar nur 1 Woche voraus aber es ist zu ahnen, das das nächste Hoch mich mitnimmt und am Ende um das Nordkap von NZ herumweht.
Wir haben Vollmond! Immer ein Wunsch von mir, durch die erleuchtete tropische Nacht zu gleiten. Aber es wird auch schon kühl. Mit nur 23 °C beginne ich, nach wärmeren Sachen zu suchen.
5 Uhr wird es hell. Der Mond färbt sich orange und im Osten erscheint die Sonne als eisenglutroter Ballon. 8 Uhr sind die 24 Stunden um; Zeit für den täglichen "Etmalsbericht"

Bericht 1 vom 13./14.11.2019 8 Uhr

Position: 19° 22,000 S   168° 03,634 E

Etmal 8 Uhr: 100 sm          (ab morgen liefere ich einen genauen Wert vom track)

Kurs 180°, 210°, 170°, 190° je nach Winddreher

Wetter:  schönes, sonniges Wetter, anfangs wolkenlos, in der Nacht vereinzelt Wolken
See: ruhig,  nur anfangs Schaumkronen, Wellenhöhe 0,5 bis 2m (2 Std.)
Wind: anfangs bis 21 kn; danach 11 bis 16 kn nachmittags 3 std.weniger 8 kn :motorsaling, danch 14 bis 16 kn
Windrichtung aus 130° bis 110 °

Viele Grüße, Euer Günther

Hallo aus den "Noch Tropen"
es wird deutlich frischer, die gewohnten 26/28°C werden nun unterboten und bei jetzt 24°C fröstelt es mich schon. Was soll ich nur machen, wenn es Winter wird !? Eins weiß ich, : ich habe nicht die richtigen Sachen eingepackt.Aber das war ja auch nicht der Plan. (Anmerkung der Redaktion: Wir befinden uns auf der südlichen Halbkugel und erwarten den Sommer...)
Hier an Bord spielt sich alles ein. Es wird aufgeräumt (Jemand schmeißt immer alles runter und versteckt manches), gekocht (feine Raps mit Gemüsefüllung), ausgeruht, getrunken (Wasser, Tee, Kaffee, B..., Cola mit R.. ,W...), geträumt, geguckt und manchmal ums Boot gekümmert.
Der Wind ist leicht aber gut zu segeln aber....die Windrichtung mit ca. 130/140° treibt sie uns mit 3,- 4,5 kn Fahrt direkt auf Neu Kaledonien zu. Eine kleine Flaute nutze ich zur Korrektur und setze den Motor ein um wieder mehr nach Osten zu kommen. Insgesamt werden aus einer kurzen Weile 8 Std Motorsegelei. 20 Uhr ist endlich Ruhe mit dem Gebrumme. und es segelt sich wieder... aber wieder nur auf den alten Kurs.
Nach einer wunderschönen Vollmondnacht begrüßt mich erst einmal ein kurzer Regenschauer. Aber dann wird das Wetter wieder schön... Am Wind hat sich nicht viel geändert und mit weiterem Motorgebrumm muß wieder Ost gemacht werden. Ich muß doch noch an den Inseln von "New Cal" vorbei! Der Rat der erfahrenen NZ-Segler:" Zögere nicht den Motor einzusetzen, bummle nicht mit kreuzen; richte dich nur nach der Großwetterlage." Und die macht Gerrit.
Und ich habe zu tun: Bericht schreiben, Meldung machen, E-mails senden und empfangen und beantworten, Frühstücken, Sch.... Da bleibt für Segeln kaum noch Zeit.

Bericht  vom 14./15.11.2019 8 Uhr

Position: 20° 48,000 S, 167° 57,861 E

Etmal 8 Uhr: 106 sm  (diesmal Tripaufzeichnung aus dem Plotter mit allen Umwegen)

Kurs: meist 200 bis 210° ; morgens 170, 160° motorsegeln

Wetter: schönes, sonniges Wetter, anfangs wolkenlos, in der Nacht klar, Vollmond, am nächste Morgen 1x kurzer Schauer aus dicken Wolken, danach Passatwetter .
See: ruhig, nur anfangs Schaumkronen, Wellenhöhe .5 bis 2m , unter einem Schauer bis 2m.
Wind: bis mittags guter Wind mit ca 12 bis 16 kn, danach 5 bis 8 kn (Motoren bis 20 Uhr)
Windrichtung aus 130 bis 140 °

Viele Grüße Euer Günther

Hallo an alle,
sehr aufregende 24 Stunden liegen nun hinter mir. Der Tagesanfang ganz normal mit schönem Sonnenaufgang, ein bischen Tee und Kontrollblick. Der Windsteuermann hatte uns die Nacht auf Kurs gehalten, alles Bestes, alles gut.
Der tägliche Bericht sollt gegen 9 raus. Also ran an den Schreibtisch. So ein Solist hat viel zu erzählen.. 8 Uhr ist Ablesezeit für die Position und das Etmal. So, alles fertig und nun abschicken. Oh, nein : das Satfon zeigt an: "kein gültiger Account". Und ich hatte schon im Oktober um Verlängerung des Vertrages "angesucht" Ich hätte vor Wut heulen können.: kein Satfon, keine Wetterprognose, keine Wetterberatung und zuhause wird Sorge aufkommen. Ich überlege, in Richtng Aneityum, Vanuatu zu segeln (dort gilt meine SIM - Karte noch) oder den Kurs fortzusetzen, der uns zu den Loyality Insel von New Cal bringt. Ich hoffe, dort mit einem Segler oder einer Küstenfunkstelle über VHF Kontakt aufzunehmen. In der Nähe der Insel Mare klappt das mit "rescue noumea". Mit knacken und knattern nimmt mein Funkpartner Adresse und Text auf und verspricht, eine E-mail an Gerhild zu schicken. Sollte sie ankommen - die Durchgabe der Adresse war sehr schwierig - wird meine Bodenstation es irgendwie regeln. Oder Gerrit denkt beim Ausbleiben der täglichen Meldung das Richtige und nimmt Kontakt mit dem Provider auf.
Danach muß ich mich mal wieder auf`s Segeln konzentrieren. Die Bedingungen sind schwierig: Die Winddrehung kam nicht, Der Wind ist stark, die Wellen hoch. Am Ende ist es 8 Uhr und die Zeit fürs Etmal ist da.
Ach, ja da hab ich doch einen cleveren Wetterberater! Als meine Nachricht ausblieb, nahm er nicht das Schlimmste an sondern versuchte zu telefonieren und als die Ansage kam: kein gültiger Acount" setzte er die Hebel in Bewegung und nun besteht sie wieder, die Verbindung von der Bora zur Außenwelt...  hurrah !

Bericht vom 15./16.11.2019, 8 Uhr 

Position: 22° 04,848 S, 168° 18,107 E

Etmal 8 Uhr: 106 sm (diesmal tTripaufzeichnung aus de Plotter mit allen Umwegen)

Kurs: meist 200 bis 168° ; viel Motor
Wetter: schönes, sonniges Wetter, in der Nacht klar, Vollmond, am nächste Morgen dicke ,eintelne Wolken, danch Passatwetter
See: ruhig, nur anfangs Schaumkronen, Wellenhöhe .5 bis 2m , .
Wind: bis mittags guter Wind mit ca 12 bis 16 kn, danach 5 bis 8 kn und bei schlechten Kurs :Motoren insges. fast 12std.)
Windrichtung aus 130 bis 140 °, heute morgen ca aus 100°

Viele Grüße Euer Günther

Moin,moin an alle,
nun ist hier schon Sonntag, 5 Uhr morgens, eine helle, stechende Sonne ist aufgegangen und wieder Zeit für den Bericht vom gestrigen Tag. :
Es war einfach toll, was die alte Dame bei nur ca. 11 bis 16 kn Wind zu leisten im Stande  ist. Nur mit Groß und der Fock rauschte sie hoch am Wind mit durchschnittlich 5 kn Fahrt durch die Wellen. Ich sttaunte und war glücklich. Glücklich auch, dass mich mein Wetterguru wieder beraten konnte. Für die nächsten Tage paßt alles; bis vieleicht das nächste Hoch erstmal südliche Winde entgegen meiner Fahrt blasen wird. Aber das ist erst in 4 Tagen und noch vage. Da hat es die mit ca 20m Wasserlinie schnellere Pilgrim besser. Sie ist schon so weit südlich, nahe von "Johns Corner" (30° S; 173° E) und wird den nordwestlichen Wind  des Zwischentiefs mitnehmen können, der sie dann zum Nordkap NZ`s bläst. Wie im Leben: "size matters".
Von der Pirgrimcrew erhalte ich zusätzlich Informationen über deren Strecke und das Wetter dort. Auch das hilft und bringt Sicherheit. Nur gut, dass das Satelitentelefon wieder arbeitet. Auch, wenn Gerrit schneller geschaltet hatte, hatte auch meine Funkverbinung mit der "Noumea Rescue" Erfolg. Die VHF-Verbindung war ja sehr schlecht. Dennoch hat der Operator die e-mailadresse doch richtig verstanden und meinen kurzen Hilferuf gemailt. Und die Mail ist auch angekommen! Die größte Schwierigkeit war, den Strich in t-online zu erklären. Er ist nicht im internat. Buchstabierverzeichnis - wir lernten es als "Natoalphabet"; und auch "minus"  oder "Bindestrich" oder "Hyphon" nicht.  Daran hat die Telekom wohl nicht gedacht - wie an so vieles nicht.
Nicht erfolgreich war mein Vesuch diesen Wunsch auch an einen nahen Frachter zu richten, den mir das AIS zeigte. Nachdem ich ihn zunächst angefunkt hatte, ob er mich auf seinem AIS sehen würde, meinte er:" Nein,  noch nicht". Dabei war er mittlerweile schon 3 sm nahe gekommen. Da habe ich doch lieber den Motor angeschmissen und bin ausgewichen. Die Reliance tat das wohl auch. Gut so aber weitere Anrufe hat der Wachhabende dann beleidigt ignoriert. Dabei kenne ich das Schiff und auch die zackige Stimme: Zwischen Moorea und Tahiti kam er uns 2016 schon  einmal entgegen (Wolfram wird sich erinnern) und mußte uns ausweichen....So klein ist die Welt...

Bericht vom Sa 16. bis So 17. 11.2019 8 Uhr

Position: 23° 55,848 S 168° 45,150 E
 
Etmal 8 Uhr: 114 sm (Tripaufzeichnung)

Kurs: 175 Sa morgens auf 165 danach und auf 140 drehend in der Nacht heute früh 155°
 
Wetter: schönes, sonniges Wetter, in der Nacht klar, Mond, heute morgen wenig wolkig, danach Passatwetter

See: rel. ruhig (1m), nur einzelne Felder mit max 2m und Schaumkronen Typisch 4/5 Bft.

Wind: guter Wind mit ca 12 bis 17 kn, aus 130° später r ückdrehend auf 90 bis 100°. heute morgen 5 Uhr abnehmend auf weniger 8 kn (+Motor) ca aus 100°bis 90°, ab 7 Uhr 13 kn aus 100° (Fahrt 5,5 kn)
 
Viele Grüße euer Günther

Hallo an Alle,
gestern war wieder herrliches Segeln angsagt. Passatwetter, 15 kts Wind, ruhiges Meer - schön blau natürlich - und gute Fahrt mit durchschnittlich 5,5 kts. Schon erstaunlich, was die alte Dame so kann. Ich habe wohl auch etwas dazugelent und trimme die Segel nun viel  besser als früher. Habe es damals auch gern anderen, besseren (Gerrit, Volker, James) überlassen...
11 Uhr nachts drehte der Wind auf die vorhergesagte nordöstliche Richtung und flaute auf nur 4 kts stark ab . Mit so wenig kann Bora und auch die Windsteuerung nichts anfangen und so mußte Mr. Diesel ans Werk. Wie angewiesen steurt der Elektrische das Boot strikt südwärts. Irgendwann wird dann das nächste Hoch über mir sein und mich zum Ziel mitnehmen...So hat mein Wetterguru versprochen.

Ansonsten hat sich das Leben an Bord super eingespielt und es haben sich entsprechende Routinen entwickelt. Hauptätigkeit ist essen, essen, essen. Alles Frische und alles, was der Zoll von NZ aufgelistet hat (und nicht reinlassen wird): Nüsse, Trockenfrüchte, Milchprodukte, Speck, Eier usw. muß weg, muß aufgegessen werden. Auch gegen die Biermenge, die ich für 2 Mann eingekauft habe und den Wein, den Pete mitbrachte, muß ich mit viel Widerwillen ankämpfen und auf die erlaubte Menge niedertrinken.

Also :"Prost Ihr Lieben!", bis morgen

Bericht vom So 17. bis Mo 18. 11.2019 8 Uhr

Position: 25° 41,5 S und 169° 03,8 E

Etmal 8 Uhr: 118 sm (Tripaufzeichnung)
Kurs: 175° ziemlich strikt Süd
Wetter: schönes, sonniges Wetter, in der Nacht klar, fas Halbmond, wieder Passatwetter
See: sehr ruhig (1m), nur einzelne Felder mit etwas Welle.
Wind: guter Wind mit ca 12 bis 17 kn, aus 120° bis 110° ab 23 Uhr ückdrehend auf 90 bis 60°. Heute morgen weiterhien nur flautige Windstärke aus nordöstlicher Richtung . Motoren seit 23 Uhr un wohl auch weiterhin.

Viele Grüße euer Günther

Ein schöner Ostseesommertag bricht an. Schon um 4 Uhr wird es hell und bei ca. 20°C ist es gut, schnell in warme Sachen zu schlüpfen. Dumm nur, dass der gstrige Regenschwall mich veranlaßte, die Fock wegzunehmen. Nun wieder hoch damit, heißt: noch mehr Klamotten an und nach vorn. Wie schon gewohnt dauert es lange bis so ein Solo fertig ist. Aber die Fock steht und südlicher Wimd mit 12 kts treibt die Bora mit ca  4  kts voran;  Zeit für Mr. Diesel, sich auszuruhen. 36 Stunden hat er brav seinen Dienst getan. Auch Erholung für meine Ohren. Zeit für die Stones:  "...time is on my side...".  Hoffentlich schläft der Wind nicht wieder ein. 6 Uhr nur noch 10 kts. Oh, Oh !--

Bericht vom Mo.18. bis Di.19.11.2019,  8 Uhr

Position: 25° 42,000 S und 170° 23,495 E  (6:00) kann noch korrigiert werden....

Etmal 8 Uhr: 112 sm (Tripaufzeichnung)
Kurs: 140°
Wetter: schönes, sonniges Wetter, in der Nacht, klar, helle große Sterne (ab hier wird das Kreuz des Südens wirklich eindrucksvoll), Halbmond,  morgens nur 20 °C. blauer Himmel vereinzelt Haufenwolken.
See: sehr ruhig (1m),

Gudn Nàbnd allerseits,
das habe ich mir gegönnt: 1 Tag ohne Motorgebrumm und entspanntem Segeln. Aber weiterhin wenig Wind umd so kommen wir auch nicht so richtig vorwärts. Der südliche Wind um 10 kts pustet uns in östlich Richtung (ca 110°). Ab Do. soll er sich wieder als Passatwind aus SE mit entsprechnder Stärke zeigen. Dann können wir hoffentlich wieder in Richtung Süd segln/fahren. Weiter südlich soll es dann wieder durch eine Flaute mit Motorkraft direkt aufs Ziel zu gehen. Aber das Wetter.....!
Leider flaute es am Nachmittag wieder ab und der Motor mußte wieder angeworfen werden, Oh, dieses Gebrumme! Und noch nicht einmal erfolgreich: nur rd. 3,5 bis 4 kts ! Das bringt uns eigentlich nicht besonders weiter... aber rumpelig durch die Nacht ohne Arbeit.
Als es um 4 Uhr hell wird, setze ich die verkleinerte Genua und probiere den anderen Bug: kein guter Erfolg. 240 ° sind noch ungünstiger. Also zurück zum alten Kurs ( 110°) mit ca 3,5 bis 5 kts Fahrt. Hoffentlich kommt der SE bald, dass wir dann wieder direkt auf`s Ziel zusteuern können. Bis dorthin sind es noch 550 nm.
Bald kommt Gerrits Törnberatung mit dem neusten Wetter und alles wird wieder gaanz anders

Daten vom Di. 19./ Mi 20. 8 Uhr
Position: 27° 18,34 S und 171° 51,00 E (6:00)

Etmal 8 Uhr: 100 sm (Tripaufzeichnung)
Kurs: ca 110° (6 Uhr)
Wetter: schönes, sonniges Wetter, in der Nacht. wenig  Wind aus 170°, große Wolken,  Halbmond, morgens nur 20 °C. wolkig mit 1 Regenbogen.
See: unruhig, WH ca 1 bis 1,5 m

Hallo ins Graue (?),

da kann man ganz schön neidisch werden. Die Pilgrim hat wohl heute morgen ihre Heimat, NZ, erreicht. Und ich ?... Ich segle so vor mich hin mit 4 kts Fahrt bei leichtem Wind (10 - 15 kts) wenig Welle. Was stimmt daran nicht?...der Kurs .. Mit 210° komme ich dem Ziel nicht wesentlich näher. Ein Tief im Osten hindert das normalerweise in östliche Richtung ziehende Hoch. Das hätte mich herrlich mitgenommen. So wird sich meine für Sonntag geplante Ankunt hinauszögern ... Wie sehr. weiß nur das Wetter....
Da sich der Wind am Morgen der etwas weiter nach ost drehte, veränderte die Windsteuerung auch unseren Kurs in östliche Richtung. Also besser zu wenden. Außerdem war sowieso tanken angesagt. Aber das bedurfte viel Überlegung und Vorbereitung. Also zunächst muß die Bora zum Beiliegen gebracht werden. Das heißt, wenden und die Fock stehen lassen, das Groß auffieren und das Ruder in Lee festbändseln (Bändsel-Günther).....und schon liegt die Bora ruhig in den hohen Wellen und die Gefahr, das Wasser in den Einfüllstutzen läuft ist gering. Außerdem läßt es sich erst dann sicher und ruhig arbeiten. Der Tankvorgang ist schwere Arbeit (20 L sind halt 20 kg). Aber alles klappt. Dann aufräumen und alles wackelsicher verstauen. Danach die Fock lösen und die Wende ist auch vollbracht. Der neue Kurs ist ca. 210°. Er bringt uns weg von stärkeren Winden und mehr nach Süd. Das muß nun so lange gehen, bis sich der Südwind verzogen und das gewünschte Hoch endlich nach Osten vorankommt.

Die Versorgungslage an Bord ist gut , nur das Frische geht langsam zur neige. Heute morgen habe ich die lezte Zwiebel angeschnitten. Ach ja, ein paar Tomaten sind auch noch da. Aber jede Menge Dosen habe ich noch - teilweise noch in Tahiti eingekauft. Besonders viele Fischbüchsen hatte Pete mitgebracht - solche, wo man so wunderbar aufrülpst. Und auch der von ihm mitgebrachte Rotwein muß weg. Oder soll ich ihn etwa wieder nach NZ reimportieren? Ich könnte auch Glühwein damit machen. Keine schlechte Idee bei diesen "eisigen" Temperaturen von 20°C. Darauf hatte ich meine Reisplanung nach den Philippinen nicht ausgerichtet und so fehlen ausreichend warme Sachen. Oh, was werde ich in Hannover bibbern!

Position: 28° 12,35 S und 171° 18,17 E (8:00)

Etmal 8 Uhr: 99sm (Tripaufzeichnung) aber nur 50 sm nach Süd
Kurs: ca 210° (8 Uhr)
Wetter: schönes, sonniges Ostsee-Wetter, Halbmond, morgens nur 20 °C. schön mit Haufenwolken
See: weng Welle, machmal Wellenfelder mit 1 - 2 m Wh

moin allerseits,
das wird ein kurzer Bericht. Es ist kalt - ich wiederhole mich - 18°C in der Kabine und nix richtiges anzuziehen. Die finstere Nacht bescherte uns bis 22 kts Wind. Mit Groß und Fock "schossen" wir mit um die 6 kts nur so dahin und krachten mit Getöse in die Wellen. Diese hatten sich seit Sonnenuntergang bis zu 3,5 m aufgetürmt. Da waren wir wohl etwas übertakelt. Das zu ändern, wird die Aufgabe am kommenden Morgen sein, wenn es wieder hell ist. So heißt es durchhalten. Das tut die Bora und die Windsteuerung bravourös und wir kommen nach SW (210°) gur voran. Der Skipper schimpft -hier hört mich ja keiner - und bibbert. "wo ist die Wolldecke?".
Jetzt um 5 Uhr, zeigt sich graues Ostseesommerwetter mit Wind um die 15 kts und kleineren Wellen. Wir sind wohl nun in der Zone mit weniger Wind angekommen. Also weiter auf diesem Kurs, dem hofffentlich bald näher kommenden Kern des Hochs entgegen. Aber trotzdsem: ich werde wieder auf die Genua wechseln. Da hat man doch mehr Spielraum sich an sich verändernde Bedingungen anzupassen.

5:30: Die Sonne ist da und es sieht schon wieder freundlcher aus. Und die Schreiberei ging nun doch leichter als gedacht.

Position: 29° 33,11 S und 170° 16,61 E (5:30)

Etmal 8 Uhr: 108 sm (Tripaufzeichnung+ 2.5 Std geschätzt)
Kurs: ca 210°
Fahrt: bei Sonnenunterg.< 6 kts: 1 td Motor, danach bis 5 -  6 kts (max= 7,3kts), morgens 5 kts
Wetter: nachts volle Bewölkung, löst sich morgens auf (einzelne blaue Flecken)
Wind: bei Sonnenunterg. 8 bis 12 kts, danach zunehmend 17 bis 22 kts, morgens abnehmend 11 bis 13 kts
See: ab Sonnenuntergang hohe Wellen ca.3,5m, jetzt morgens abnehmend 1,5m

Heim in die geheizten Stuben...
Ich habe mittlerweile 4 Lagen Kleidung an und die Kabinentür geschlossen. Und das bei 20° C! was soll ich dann nur im Winter machen?
Der gestrige Tag und die Nacht waren schön. 10 bis 14 kts Wind und fast volle Beseglung brachten immerhin mehr als 4 kts im Schnitt. Die Fahrt geht hoch am Wind nach 210 bis 240°.Das Meer ist ruhig und man könnte mit Mr. Diesel auch mehr Süd machen. Vor uns liegt ein Gebiet mit nur 4 Windstärken und beim jetzigen Kurs sind wir schon rd. 230 sm westlich vom Nordkap NZs. Das sind rd. 2 Tage. Also ruhig mal ein bischen dieseln? Die Amerikaner sagen "Motorsegeln" dazu, machen es häufig und schämen sich ein bischen. Aber hier hat das nichts mit Schönsegelei zu tun; hier geht es ums sichere Ankommen und die Reaktion aufs Wetter.
Ansonsten ist das Leben an Bord Routine mit Gucken, Kochen, Essen, Trinken, Dösen, Überlegen usw. wieder von vorn. "Wir schaffen das"

Position: 31° 00,48 S und 169° 01,56 E (7:00)

Etmal 8 Uhr: wieder 108 sm (Tripaufzeichnung+
Kurs: ca 210° bis 230 ( ab Mitternacht) Steuerung mit "Windmann"
Fahrt: 4,5 bis 6 kts bei 12 bis 15 kts nach 210°; . nachts um 4 kts nach 230°
Wetter: schönes Wetter, nachts sternenklar mit riesengroßen Sternen (v. Gogh hätte seine Freude)
Wind:  10 bis 12 kts,morgens um 10kts aus südl.Richt.,
Wellen nisdrig ca.1m bis 0,5m

alles OK an Bord! Heute aber nur eine Position per SMS:

POS 5 UHR 31 03.71 172 23.50 E W= 180 K=100 SPED 4.5 WETT=SCHÖN 11 KTS ALL WELL

Hallo am Di. 26.11.19, 5:00  von der Pos. 31°23,918 S  174° 17,684 E,
wieder große Aufregung wegen des Satfons! Man sperrte wieder mein e-mail-konto ! All die Jahre war es nie so wichtig wie jetzt und gerade jetzt. Zum Glück war das normale Sat-Telefon noch am Leben und so konnte ich sofort mit Gerrit telefonieren und ihn auf die Spur hetzen. Leider Sonntagsruhe und nix ging aber ab Montag lief alles wieder. ...Puuhh..wisch !
Aber die Wettersituation war ja eigentlich klar und per SMS hat mein Wettermann sie nochmals bestätigt:  "erstmal weiter südl. Winde, die zu Ostkurs zwingen und am Di. früh ist die blöde Windbarierre weg und der direkte Weg zum Ziel ist frei.
Mit dem Gebrumm fing es schon gestern nachmittag an. Wie vorausgesagt nahm der Wind unter 10 kts ab und "Motorsailing" mußte uns weiterbringen. So konnte man schon mal mehr Höhe machen und eine Ankürzung einleiten. Am Dienstagmorgen waren dann immerhin 30 sm gespart. Leider sind wir nun im Kern des ersehnten Hochs mit nur wenig Wind aus wechselnden Richtungen. Aber auch mit wenig Welle. So wird Mr. Diesel die letzten 250 sm mit Bravour und Getöse schaffen. Mich stört das Gebrumme mitlerweile gewaltig. Meine Ohren sind schon ganz taub. Da helfen auch die Ohrhöhrer nix. "abba wat willse maachen ?".

Position: 31°23,918 S  174° 17,684 E (5:00)

Etmal 8 Uhr: nur rd. 116 sm (Tripaufzeichnung)
Kurs: ca 85° bis 120° Steuerung mit "Windmann" nun mit Elektromann 200 °
Fahrt: 3,5 bis 5 kts bei 86 bis 12 kts Wind
Wetter: eigentlich schönes Wetter, nachts sternenklar . morgens fast geschl. Wolkendecke. Sonne kommt. Kein Südwind = wärmer
Wellen durcheinander rd 1 - 2m . jetz .5 m

Moin, besser Nabend nach Deutschland,
na, endlich; diese Südwindbarriere löst sich langsam auf.  Schon früher, als von Gerrit angesagt, läßt sie Montagnachmittag eine kleine Kursverbesserung zu und wir können schon eine Ecke vom eingetragenen Kurs abschneiden. Bis zum nächsten Morgen haben wir dann immerhin ca 20 sm zum Ziel hin gutgemacht. Mittwochmorgen kann es dann wirklich südwärts gehen. Wind (6-8 kts) und See (0.5m) werden ganz ruhig und somit geht es nur mit Motorsailing vorwärts. Es brummt also weiterhin....Tag und Nacht....
"Oh, es dämmert schon!... 3 Uhr ..." (Ich spreche ja mit mir selbst und bin per Du) Da dämmert es auch bei mit: "Ich sollte die Uhr auf NZ-Zeit umstellen."  Hier feiert man das Neue Jahr schon 2 Std (NZ - Sommerzeit) früher als in Vanuatu :).
Nur noch 130 sm zum Ziel. Auch der Wind freut sich und pustet für 1 Std. gerade so viel, das der Motor mal abgeschaltet werden kann. 4,5 bis 5 kts schaffen wir , wobei uns die Tidenströmung gut unerstützt. Ja, die Tide wird hier ein Thema werden.
Jetzt 8 Uhr NZ-Zeit bzw. 6 Uhr Vanuatu-Zeit sind es nur noch 70 sm bis ich mich an der Grenze zur 12 sm-Zone per Funk melden muß, um die dann genauere Ankunftzeit am Quarantänepier in Opua durchzusagen. Dann geht der wohlorganisierte Einklarierungsprozess vonstatten. Bis dahin muß ich noch einige Formulare fertig ausfüllen und die gelbe "Pestflagge" und die NZ-Gastflagge hissen...."Auf denn Matrose"...Oh, keiner da !... Alles muß man selber machen ...

Position: 33°33,84 S, 174° 09,08 E (8:00 V)

Etmal 8 Uhr (Vanuatuzeit):  118 sm (Tripaufzeichnung+
Kurs: ca 185° bis 120° Steuerung mit mit Elektromann
Fahrt: 4 bis >5 kts (max 7,2 mit Motorsailing und teilw. zus. Strömung
Wetter: schönes Wetter, nachts sternenklar . morgens fast geshl. Wolkendecke. Sonne kommt.
Wellen  rd 1 m . jetz 0.5 m

Hier mal die von mir täglich übermittelten Positionen der BORA, lediglich die Breitengrade sind von Interesse, die Länge variiert unwesentlich.
Man beachte, das es von Breitengrad zu Breitengradrad 60 Seemeilen sind....